Das rezensierte Buch stellt die zweite Publikation von Jörg Friedrich und seinem Team zum Thema Architektur und Flüchtlinge dar. Darin werden vor allem Entwurfsvorschläge für eine hybride Stadt vorgestellt, für die eine multifunktionale Nutzung von Raum als Grundidee vorgeschlagen wird. Zudem diskutieren konzeptionelle Beiträge des Bandes, wie nach der ‚Willkommenskultur’ im Jahr 2015 eine längerfristige Perspektive für Integration eingenommen werden kann. Der Band fordert ein größeres Engagement der Architektur und einen interdisziplinären Diskurs ein, der sich der vielfältigen Aufgaben der Flüchtlingsintegration annimmt.
Dieser Artikel analysiert, in welcher Weise sich die Weltkunstausstellung documenta 14 mit dem öffentlichen Raum in Kassel auseinandersetzte. Als Kritik an globalen Unrechtszuständen konzipiert, ging die diesjährige Documenta nicht auf die lokalen Umstände in Kassel ein und benutzte die Stadt stattdessen als Bühne. Statt sich mit den konkreten Prozessen vor Ort auseinanderzusetzen, wie die Ausstellung dies in Athen getan hat, wird die Tradition der Documenta gebrochen, einen Beitrag zur gesellschaftlichen Stadtentwicklung leisten zu wollen.