Die Idee eines neuen Munizipalismus wird in den linken sozialen Bewegungen Europas und darüber hinaus breit diskutiert. Munizipalistische Bewegungen streben es an, kommunale Regierungen zu übernehmen oder zu beeinflussen, um lokale Institutionen (wieder) gemeinwohlorientiert auszurichten, ein neues Verhältnis zwischen kommunalen Regierungen und sozialen Bewegungen zu schaffen und so die Art wie Politik gestaltet wird von unten her zu demokratisieren und institutionelle Rahmenbedingungen zu verändern. Sie entstehen in Reaktion auf die aktuelle ökonomische und politische Krise – ebenso wie neue rechte und rechtspopulistische Bewegungen, als deren Gegenpart sie sich verstehen. Mit Mut und konkreten Utopien will man der multiplen städtischen Krise begegnen, statt mit Angst und Angstmacherei wie rechte Bewegungen. Deshalb trafen sich im Juni 2017 über 600 Vertreter_innen dieser munizipalistischen Bewegungen auf Einladung Barcelona en Comús.
Im Heft zum zehnjährigen Jubiläum von sub\urban mit dem Themenschwerpunkt „sub\x: Verortungen, Entortungen" veröffentlichen wir eine Debatte, die von den bisherigen in unserer Zeitschrift in dieser Rubrik geführten textlichen Diskussionen abweicht. Im Vorfeld der Planungen für unsere Jubiläumsausgabe haben wir die aktuellen Mitglieder unseres wissenschaftlichen Beirats darum gebeten, zwei grundlegende Fragen von kritischer Stadtforschung in kurzen Beiträgen zu diskutieren: Was ist Stadt? Was ist Kritik?