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Die späten 1960er Jahre und vor allem die 1970er Jahre waren eine Hochphase der Mieter_innenproteste in der BRD. Dieser Beitrag verfolgt die These, dass die Krise der fordistischen Wohnraumversorgung in den 1960er Jahren, bzw. die von der Politik implementierten Lösungsstrategien dieser Krise, eine Klassenallianz in wohnungsbezogenen Protesten ermöglichte und, dass sich diese Klassenallianz im Laufe der 1970er und 1980er Jahre aufspaltete, was zur Einhegung des Protests in das entstehende neoliberale Projekt führte. Im Folgenden beschreibe ich also zunächst die Wohnungsfrage 1968 als Krise der fordistischen Wohnraumproduktion und damit die materielle Basis der Klassenallianz. Daran anschließend illustriere ich anhand von Protesten in den drei Bereichen Massenwohnungsbau, Sanierungsgebiete und Hausbesetzungen die Klassenallianz und vollziehe ich deren Aufspaltung nach. Und schließlich stelle ich die Frage, was heute aus dieser Geschichte gelernt werden kann.
Elitenkritik, populare Bündnisse und inklusive Solidaritär. Interview zur Debatte um Linkspopulismus
(2018)
In der aktuellen ökonomischen und politischen Krise haben Debatten um linke Strategien wieder Hochkonjunktur. Besonders kontrovers werden Vorschläge diskutiert, die einen Linkspopulismus als Alternative zum rechten politischen Projekt, zum Neoliberalismus und als Transformationsstrategie hin zu einer sozialistischen Gesellschaft propagieren. Thomas Goes und Violetta Bock haben mit ihrem Buch Ein unanständiges Angebot? Mit linkem Populismus gegen Eliten und Rechte (2017) eine programmatische Aufarbeitung existierender linker Populismuskonzepte und ihre eigene Vorstellung davon, wie ein linker Populismus gelingen kann, vorgelegt. Damit haben sie die Debatte um Linkspopulismus in Deutschland befeuert. Im Interview werden sie nach ihren Positionen und den Kontroversen um das Buch befragt. Das Interview soll als Aufschlag für eine Debatte dienen. Antworten zu den dargestellten Positionen und Bezüge zu städtischen Themen und städtischen sozialen Bewegungen sind sehr willkommen.