Die Dissertation analysiert und bewertet die Kindergartenarchitektur des 20.Jhd.'s im Spektrum von individueller Planung und Baukastensystemen. Den Ausgangspunkt bildet ein Defizit an Betreuungsplätzen in Deutschland am Ende des 20.Jhd.'s. Dieses resultiert aus dem gesetzlich garantierten Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz und der rezessiven Wirtschaftslage. Der dringende Handlungsbedarf der Kommunen führte zu einer primär ökonomisch ausgerichteten Baukultur. Anhand eines Kriterienkataloges wird u.a. bewertet, wie eine ökonomische Architektur im Kindergartenbau ohne Qualitätsminderung erzielt werden kann. Zukunftsweisende Kindergartenplanungen für das 21.Jhd. werden analysiert. Ein eigenes weiterführendes, integriertes Planungskonzept wird u.a. hinsichtlich seiner Mehrfach- und Umnutzungspotentiale überprüft. Nur ein ganzheitlicher Architekturansatz kann die vielfältigen Anforderungen an Kindergärten realisieren und zukunftsweisende Überlegungen sinnvoll integrieren.
Exploratory Research into Transformation Processes of Former Industrial Complexes of Leipziger Baumwollspinnerei (Leipzig) and Mattatoio di Testaccio (Rome); New Meanings of Industrial Heritage
Physical manifestations of the Industrial Revolution left a permanent imprint on the complexion of cities. Abandonment that followed the deindustrialization contributed to an estrangement, turning derelict industrial spaces and run‐down factories into a ballast to conjure with. At present, industrial heritage management applies flexibility and creativity, partially overcoming the essentially traditional paradigm of heritage preservation. This approach permits sustainable conservation – utilization and integration of disused industrial constructs in the contemporary urban landscape. Being a part of the European cultural stock, industrial heritage is an exciting and unique setting from many perspectives. It is defined and consumed by many markets, ranging from the industrial heritage tourism to the market of special events and festivals. Reused industrial buildings and factories come into view as products of post‐industrial societies, fitting to the Western post‐industrial (consumer) culture, offering a field of activities that are at an interface between the industrial history and contemporary socio‐cultural milieu.
Alteration of values, growth of new roles and definitions of industrial heritage, generated by functional restructuring, is a subject which is often left behind the general discussion about sustainable conservation and adaptive reuse of industrial heritage. Yet, in the modified state, industrial heritage is very complex to understand and to define.
By conducting a desk and a case study research of former industrial complexes – Leipziger Baumwollspinnerei and Mattatoio di Testaccio, this doctoral thesis aims to identify industrial heritage as a contemporary (post‐industrial) concept. Observation of ideas, values and definitions that emerge as a consequence of the transformation and re‐conceptualization of industrial heritage are intended to raise awareness and appreciation of industrial heritage in the full richness of its contemporary interpretation.
Die Bauaufgaben der Zukunft liegen in der Auseinandersetzung mit bestehender Architektur. Die planerische Herausforderung besteht im Verzicht auf den Neubau durch die Umnutzung und den Umbau existenter Gebäude. Umnutzung und Umbau sind Werterhaltungsstrategien, die den Lebenszyklus eines Gebäudes als integralen Bestandteil der Planung betrachten und deren Ziel es ist, ungenutzte Bestandsgebäude durch keine oder wenige bauliche Eingriffe so zu verändern, dass sie einer Weiternutzung zugeführt werden können. Die Umnutzung unterliegt der Prämisse, dass an den Gebäuden keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden, wohingegen der Umbau bauliche Eingriffe gestattet. Als Alternative zum Neubau ist der Erfolg beider Strategien entscheidend davon abhängig, dass der Architekt schon zu Beginn der Planung zu der Entscheidung gelangt, ob sich ein Gebäude unter Anwendung einer der beiden Strategien weiternutzen lässt. Diese Entscheidung wird vom Architekten in der Praxis durch einen Vergleich des Soll-Zustands (Raumprogramm) mit dem Ist-Zustand (Bestandsgrundriss) des Gebäudes getroffen. Die Analyse und Bewertung des Bestandes erfolgt in dieser frühen Phase der Planung in Form von Vorentwurfsskizzen, welche die organisatorischen oder baulichen Veränderungen der Gebäudegrundrisse im Falle einer Weiternutzung darstellen. In dieser Arbeit wird die Hypothese aufgestellt, dass der Vergleich des Raumprogramms mit dem Gebäudegrundriss im Wesentlichen eine kombinatorische Problemstellung darstellt. Unter dieser Annahme wird untersucht, ob durch den Einsatz von Optimierungsverfahren in der Grundrissplanung Lösungen für Umbau- und Umnutzungsaufgaben automatisiert erzeugt werden können. Ziel ist es, durch den computergestützten Einsatz dieser Verfahren zu plausiblen Planungslösungen, die dem Architekten als Grundlage für die weitere Bearbeitung der Planung dienen, zu gelangen.