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Obgleich redaktionelle Diversität regelmäßig als eine der Kernherausforderungen für den Journalismus gehandelt wird, tun sich journalistische Organisationen immer noch schwer damit, gleichberechtigte Zugangs-und Entfaltungschancen für Frauen, People of Color, Menschen aus Einwandererfamilien oder auf anderen Ebenen diskriminierungsbetroffene Journalist*innen zu schaffen. Stattdessen zeigt die gender-und diversitätsbezogene Redaktionsforschung, dass Redaktionen nach wie vor in ihren Strukturen, Praktiken und in ihrer Kultur gesellschaftliche Machtverhältnisse widerspiegeln und (re-)produzieren. Doch im Zuge des „Entrepreneurial Journalism“ entstehen heute vielerorts neue Organisationen. Diese journalistischen Neugründungen zeichnen sich unter anderem durch kleinere, offenere und flexiblere Organisationsstrukturen aus. Ihr veränderter organisationaler Charakter wurde jedoch bislang noch nicht tiefergehend im Hinblick auf seine Potenziale und möglichen Risiken für Diversität und (Anti-)Diskriminierung untersucht. Der Beitrag hat somit zum Ziel, journalistische Neugründungen als neuen Gegenstand auf der Agenda der organisations-und diskriminierungsbezogenen Journalismusforschung zu positionieren. Dazu werden ausgewählte Studien zum „Entrepreneurial Journalism“ im Hinblick auf Diversität und (Anti-)Diskriminierung aufgearbeitet und bestehende Desiderata identifiziert. Auf dieser Grundlage wird schließlich eine programmatische Forschungsagenda entwickelt, um empirische Folgeforschung zum Thema anzustoßen.
Gründungsunternehmen stehen vor der Herausforderung, eine unternehmerische Leistung zu entwickeln und gleichzeitig eine Markenidentität aufzubauen. Dabei sind sie mit finanziellen, personellen und strukturellen Besonderheiten konfrontiert, aber auch mit Unbekanntheit und Kundenunsicherheit. Die Dissertation zielt darauf ab, durch die Analyse markenbildender Strategiepraktiken einen Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Markenbildung bei Gründungsunternehmen zu leisten und praktische Implikationen für angehende Gründer:innen sowie akademische Startup-Inkubatoren abzuleiten.
Der Fokus liegt dabei auf Gründungsvorhaben und Startups in der Vorgründungs- oder frühen Gründungsphase aus dem Hochschulumfeld. Zur Analyse markenbildender Strategiepraktiken wird der Strategy-as-Practice Ansatz (SAP) angewendet. Die qualitative Forschungsmethodik wird genutzt, um Handlungsmuster bestimmter Akteursgruppen in diesem spezifischen Kontext zu rekonstruieren. Beobachtungen, Interviews und Dokumente im Feld dienen als Grundlage für die Forschung.
Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern umfassende Einblicke in die markenbildende Praxis bei Gründungsunternehmen. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde ein Modell entwickelt, das Komponenten beschreibt, die zusammen einen Handlungsrahmen für die Markenbildung in emergenten Strategiekontexten wie der Unternehmensgründung bilden. Dieses Modell bietet die Möglichkeit, sich vor dem Hintergrund der gründungsspezifischen Rahmenbedingungen mit der Markenentwicklung in der frühen Gründungsphase auseinanderzusetzen und sie systematisch in das Gründungsvorhaben zu implementieren.