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Die Kurzfassung ist auf deutsch und die ganze Arbeit + Anhänge auf französisch.
AUSGANGSPUNKT
Die Spannung zwischen Sanierung und sozialem Wandel Nach dem Wegzug der mittleren Schichten aus den Innenstädten gibt es seit mehr als 50 Jahren ein öffentliches Bestreben, europäische Städte zu sanieren. Damit soll die Attraktivität dieser Stadtteile gesteigert sowie Investitionen gefördert werden. In mehreren wissenschaftlichen Arbeiten und empirischen Untersuchungen über die Ergebnisse dieser Sanierungspolitik haben Forscher vor den negativen Effekten für die Anwohner gewarnt und den Begriff der „Gentrifizierung“ eingeführt. Die Aufwertung der Innenstädte sei mit einem sozialen Umstrukturierungsprozess durch den wachsenden Druck am Wohnungsmarkt und eine kontinuierliche Mietpreiserhöhung verbunden.
FRAGESTELLUNG
Die Sanierungsprojekte, die in den 80er-Jahren im Rahmen der I.B.A. entwickelt wurden, sind international als „good practice“ bezeichnet worden. Die zwölf Leitsätze der „behutsamen Stadterneuerung“ sind das Vorzeigekind der deutschen Sanierungspraxis. Diese Erfahrungen wurden nach dem Fall der Mauer auf die Situation im Prenzlauer Berg übertragen. Die vorliegende Arbeit (in französischer Sprache) ist der Frage nachgegangen, inwiefern die behutsame Stadterneuerung in Berlin Prenzlauer Berg als Modell städtebaulicher Politik im Altbaugebiet dienen kann? „Modell“ ist dabei nicht als Reproduktionsmodell, sondern im Sinne von „Vorbild“ gemeint. ...
50 Jahre Dissertationen an der Hochschule für Architektur und Bauwesen und der Bauhaus-Universität
(2005)
Diese Veröffentlichung dokumentiert über einen Zeitraum von 50 Jahren die an unserer Hochschule entstandenen Dissertationen, deren Zahl sich auf 1100 beläuft. Damit werden ein wichtiger Teil der Hochschulgeschichte Weimars und zugleich ein Teil der Hochschulgeschichte der DDR aufgearbeitet. Die Bibliographie liefert Bausteine für eine Geschichte der Disziplinen und Fakultäten an der Weimarer Hochschule und darüber hinaus für eine Sozialgeschichte der Wissenschaftler in Thüringen. So hat z. B. eine Vielzahl der heute in leitender Stellung an der Universität Tätigen – sowohl Professoren als auch Mitarbeiter der Universitätsverwaltung – in Weimar promoviert. Das lässt sich auch ausdehnen auf Personen in führenden wissenschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Positionen in der Region oder im Ort. Hier könnte die vorliegende Bibliographie Anstoß für weitere Forschungen geben.
Eine Geschichte des Blitzableiters. Die Ableitung des Blitzes und die Neuordnung des Wissens um 1800
(2005)
Die Arbeit geht im Wesentlichen zwei Fragenkomplexen nach. Zum einen wird danach gefragt, inwiefern sich Franklins Erfindung auf die Wahrnehmung des dem Blitzereignis inhärenten Risiko für Hab und Gut bzw. Leib und Leben auswirkt, zum anderen danach, inwiefern diese Erfindung das Verhältnis der Menschen zu sich selbst, seiner Vergangenheit und Zukunft verändert hat. (1) Anhand der Betrachtung von Projektemachern, die durch die Aufstellung einer Vielzahl ‚meteorologischer Maschinen’ gewitterfreie Zonen schaffen wollen, wird deutlich, dass diese eine umfassende Beherrschung der Natur verwirklichen wollen. (2) In theologischer und ästhetischer Hinsicht macht die Rezeptionsgeschichte des Blitzableiters augenfällig, dass in seinem Gefolge ein Wahrnehmungswandel zu beobachten ist, bei dem einerseits nunmehr auch in der Rezeption katastrophischer Naturereignisse das negative Deutungsmuster einer natura lapsa zugunsten einer optimistischen Naturwahrnehmung verabschiedet wird. (3) In gesellschaftspolitischer Hinsicht zeigt die Rezeption des Blitzableiters auf, dass sich die Ablehnung der franklinschen Erfindung auch als Abwehr ihrer ordnungspolitischen Konsequenzen auf das Gesellschaftsmodell begreifen lässt. In zahlreichen Kontroversen um den Blitzableiter entfalten seine antagonistischen gesellschaftspolitischen Resonanzen eine immense politische Sprengkraft, wobei es letztlich um die Frage geht, ob die Pflicht und Recht der Fürsorge für das Leib und Gut der Individuen bei diesem selbst oder bei staatlichen und kirchlichen Autoritäten anzusiedeln sind. (4) In Anknüpfung an die seit der Antike bestehende gedankliche Verbindung von Lebensenergie und Elektrizität entzündet sich zudem ein Diskurs, in dem die Frage nach dem Anfangs- und Endpunkt des Lebens verhandelt wird. So lassen scheinbare Wiederbelebungen qua Elektrizität die Frage virulent werden, ob der Prometheus-Mythos experimentalwissenschaftlich in Erfüllung gebracht werden könne.