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Die Reise der Zeichen - Eine Studie zur symbolischen Bildwelt der Xiyü-Kultur an der Seidenstraße
(2015)
Kurzfassung
Die vorliegende Studie untersucht die traditionellen Xiyü-Zeichen im Visuellen verschiedener Volksgruppen am Beispiel Xinjiangs im Nordwesten Chinas, wo einst die alte Seidenstraße entlangführte. Die Untersuchung versteht sich als ein Versuch der systematischen Darstellung der symbolischen Bildwelt in Xinjiang und damit im weiteren Sinne auch als ein Versuch, das Xiyü-Kulturerbe zu bewahren, das angesichts des tiefgreifenden Wandels in China und der Go-West-Strategie des chinesischen Wirtschaftsprogramms, welches sich auf die weiten Westgebiete Chinas bezieht, in Gefahr geraten ist. Es muss ein Weg gefunden werden, Modernisierung und Tradition in Einklang zu bringen.
Diese Studie beschreibt, analysiert und bewertet exemplarisch, wie sich Zeichen und Symbole des Wissens und der Kultur entlang der Seidenstraße in Xinjiang zwischen den östlichen und westlichen Kulturen vermischt haben, wie sie übertragen wurden und inwieweit die Xiyü-Kultur reflektiert, dass Xinjiang ein Treffpunkt zwischen östlichen und westlichen Einflüssen war. In der Annährung an dieses Forschungsziel werden drei Hauptfragen zusammengefasst:
Erstens, was kann das Erfahrungsmodell der alten Seidenstraße zum Verständnis der kulturellen Entwicklung im heutigen Informationszeitalter beitragen?
Zweitens, was bedeutet Vielfalt für die kulturelle Kommunikation in Xinjiang? Steigen die Medienereignisse der visuellen Kommunikation und die internationalen Einflüsse an?
Drittens, wie kann Xinjiang die Chancen der Go-West-Strategie des chinesischen Wirtschaftsprogramms in einer zunehmend globalisierten Welt nutzen und in der zukünftigen weltwirtschaftlichen Entwicklung wieder Vitalität zeigen?
Um sich auf diese Weise den Antworten zu nähern, verwendet diese Studie einen Ansatz, der eine kulturanthropologische Perspektive integriert. Auf Grundlage einer Feldstudie werden Eigenschaften der traditionellen visuellen Xiyü-Zeichen, ihre Bedeutung für die ethnischen Volksgruppen Xinjiangs und den kulturellen Austausch zwischen Europa und Asien diskutiert und der besondere Einfluss von Handel und Verkehrswegen aufgezeigt.
Die visuellen Zeichenformen der Xiyü-Kultur wurden von der Zeit vor der Islamisierung bis hin zur heutigen islamischen Zeit dargestellt. Die Forschung zeigt, dass die Zeichen kein ortsgebundenes Kulturphänomen oder eine lokale Tradition sind, vielmehr werden sie von regionalen, nationalen und internationalen Kulturkreisen bewusst oder unbewusst beeinflusst. Sie sind ein Ergebnis kultureller Kommunikation. Schließlich setzt sich die Studie mit den Zeichen der Xiyü-Kultur Xinjiangs in Relation mit der Go-West-Strategie der chinesischen Regierung auseinander. Die wirtschaftliche Entwicklung bringt für Xinjiang nicht nur Modernisierung und Wohlstand, sondern auch ein kulturelles und ökologisches Ungleichgewicht.
Der Mensch strukturiert alles, was er in seiner Umgebung wahrnimmt, mit Zeichen. Die Xiyü-Zeichen schaffen eine visuelle Strukturierung. Die Xiyü-Kultur hat nach wie vor Einfluss auf die Lebensweise der ethnischen Gruppen in Xinjiang. Heute hat die Konfrontation zwischen der traditionellen Xiyü-Kultur und der wirtschaftlichen Entwicklung zu einem ernsthaften Konflikt in Xinjiang geführt.
Diese Studie versteht sich als eine kritische Interpretation der aktuellen Situation der Xiyü-Kultur bzw. des chinesischen Wirtschaftsprogramms in Xinjiang. Sie will darüber hinaus einen Beitrag leisten zur Analyse der bislang nur unzureichend erfassten Wechselwirkungen zwischen Geschichte, Kultur, Politik und Wirtschaft in der kulturellen Globalisierung in Xinjiang.