74.74 Ländliche Planung
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Als Frühform des Tourismus war die Sommerfrische ab Mitte des 19. Jahrhunderts eng mit der flächendeckenden Verstädterung in Mitteleuropa und der Herausbildung eines urbanen Bürgertums verknüpft. Nachdem sich der Begriff in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Sprachgebrauch verlor, erfährt er gegenwärtig - auch im Zuge einer neuen positiven Konnotation des Ländlichen - eine Art Renaissance. Im Schwarzatal als einer historischen Zielregion dieser Reisepraxis arbeitet der lokale Verein Zukunftswerkstatt Schwarzatal gemeinsam mit der IBA Thüringen an einer zeitgenössischen Form der Sommerfrische, die auch Antworten auf den tiefgreifenden Strukturwandel nach 1989 geben soll.
Die Arbeit thematisiert die programmatische Renaissance der Sommerfrische im Schwarzatal und stellt sie dem historischen Phänomen der Sommerfrische des 19. und 20. Jahrhunderts unter den drei Forschungsfragen gegenüber. Die Forschungsfragen nehmen Bezug auf die soziale, die materielle sowie die symbolische Dimension der Raumkonstitution beider Sommerfrischen, indem nach den jeweiligen Akteuren, den Regeln der physischen Umgestaltung sowie den hegemonialen Vorstellungen über die Zielorte gefragt wird. Die Arbeit ordnet sich entsprechend in eine sozialkonstruktivistische Geographie des Ländlichen ein. Sie gibt schließlich Auskunft darüber, warum es sich bei der Sommerfrische Schwarzatal um eine regional selbstbestimmte Form der Sommerfrische handelt.
Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in der Bundesrepublik wird seit einigen Jahren verstärkt diskutiert. Besonders in ländliche Regionen ist die Gewährleistung einer bedarfsgerechten medizinischen Versorgung problematisch. Längst ist dies zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema geworden. Die Bachelorarbeit von Lena Wild untersucht die Schnittstelle von räumlicher Planung und medizinischer Planung mit der Frage „Inwiefern leisten die derzeitigen Planungen und Förderprogramme einen positiven Beitrag zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum Thüringens?“
Neben einer Literatur- und Datenanalyse stehen Expert:inneninterviews mit verschiedenen kommunalen und medizinischen Akteur:innen aus ausgewählten Landkreisen in Thüringen im Fokus der Arbeit.
Nach einer Einordnung der medizinischen Versorgung in den Kontext der räumlichen Planung wird eine Übersicht über das Gesundheitssystem der Bundesrepublik und die Besonderheiten in Ostdeutschland gegeben. Darauffolgend werden Instrumente zur Steuerung der medizinischen Versorgung genauer untersucht. Besonders die kassenärztliche Bedarfsplanung als zentrales Steuerungsinstrument und die Fördermöglichkeiten in Thüringen und deren Wirkungsweisen stehen dabei im Fokus. Im Weiteren wird auf ländliche Räume und deren Herausforderungen für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung und die Kommunikation und Zusammenarbeit der Akteur:innen eingegangen.
Die Arbeit ist als Exkurs der Raumplanung in eine Fachplanung zu verstehen. Zwischen medizinischer Fachplanung und räumlicher Planung bestehen Wechselwirkungen. Das Kennen von Instrumenten und Wirkungsweisen der anderen Disziplin schafft dabei einen Mehrwert, um gemeinsame Ziele, wie die flächendeckende medizinische Versorgung und damit einhergehend eine nachhaltige räumliche Entwicklung, zu erreichen.
This dissertation attempts to describe, analyze and evaluate how the settlement spaces of Chinese clans in rural areas were shaped by local clan lives in ancient times and transformed along with the transition of those clan organizations in modern China. In approaching this subject, two major questions are raised: what was the role of ancient Chinese rural clans in the spatial formation of their settlements and, nowadays, do they still play the same role as before?
To approach these answers, this dissertation sets out to draw on systematically interdisciplinary research from the perspectives of socio-culture and architecture- planning to have an overall understanding of a Chinese clan organization and clan settlement. Then, the basic characteristics of traditional Chinese clans and their importance to the Chinese people are discussed by tracing the history and evolution of Chinese clan organizations in the dissertation.
Two old villages, Furong and Cangpo in now Wenzhou, Zhejiang Province, are selected for case study research. And the research reveals that it was the clans that took charge of planning and managing the various construction activities, especially those of communal buildings and facilities, within their own settlements, and the clan lives exerted a decisive impact on shaping the settlement spaces, branding the characteristics of the clan lives clearly and deeply on the spaces. Following that, in the dissertation is described the transformation process of traditional Chinese clans in modern and contemporary China. The clan lives in rural areas have been reshaped and this exerts a great impact on clan settlement spaces. It is shown in the case studies of Furong and Cangpo.