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- Historisches Bauwerk (1) (remove)
Die Instandsetzung historischer Gebäude ist ein komplexes und umfangreiches Thema. In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, einen Überblick zu schaffen, indem die Vorgehensweise bei der Sanierung an einem konkreten Beispiel, der Kirche in Ehringsdorf, nachvollzogen wurde. Dieses Gebäude ist etwa 700 Jahre alt. Im Westen befindet sich ein ungefähr 100 Jahre alter Anbau; dort sind große Risse an den Fassaden sichtbar. Nach gründlicher Recherche, auch anhand eines vorhandenen Baugrundgutachtens, stellte sich heraus, dass diese Schäden dadurch verursacht wurden, dass die Gründung des Anbaus im Gegensatz zu der des alten Gebäudeteils nicht bis in eine tragfähige Bodenschicht reicht. Daher sinkt der Anbau durch Setzungen im Boden ab und es entstehen Zugspannungen im Mauerwerk, so dass es reißt. Da es sich also um ein Gründungsproblem handelt, nimmt die Sanierung der Gründung in der Bearbeitung der Varianten einen großen Teil ein. Es wird die Anwendung des Düsenstrahlverfahrens empfohlen. Die vorliegenden Berechnungen und Annahmen zu Baugrundkennwerten sollten noch durch Einbringen von Probesäulen überprüft werden. Außerdem muss eine geeignete Bindemittelzusammensetzung gewählt werden. Um Aussagen zur Sanierung des Mauerwerkes treffen zu können, fehlen wichtige Angaben zum Zustand und Aufbau. In der weiteren Planung sollte daher zunächst das Mauerwerk mit Hilfe einer Endoskopie untersucht werden. Außerdem sollten die Rissbreiten über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr regelmäßig gemessen werden, um Veränderungen und eine tendenzielle Entwicklung feststellen zu können. Auf Grundlage der Ergebnisse kann dann entschieden werden, ob eine Vermörtelung der Risse ausreicht oder ob eine Mauerwerksinjektion zur Verfestigung erforderlich ist.