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Am beispiel der sich im Bau befindlichen U-Bahnstation 'Vijzelgracht' in Amsterdam werden beispielhaft Ablaufkonzepte untersucht und und durch Analyse ihrer Logik geprüft. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt in der Entwicklung von möglichen Konzepten der Kombination von Erdaushub mit der Montage von aussteifenden Elementen. Dazu werden die wesentlichen, relevanten Arbeitsschritte identifiziert und beschrieben. Auf der Basis von Aufwandswerten werden Maschinen und Geräte dimensioniert. Die Mengenermittlung des Erdstoffvolumens ist hierbei ebenso Grundlage für die Erarbeitung von Ablaufkonzepten. Auf diesen Grundlagen werden mehrere Ablaufkonzepte dargestellt. Der Nachweis der logischen Wahrheit erfolgt am Beispiel einer Ablaufvariante. Hier werden die in logische Sprache überführten Arbeitsschritte dargestellt und auf Wahrheit hin geprüft.
Die vorliegende Arbeit umfasst die Erstellung eines Konzeptes zur Erfassung und Bewertung von Arbeitsräumen, die während der Ausführung von gebäudetechnischen bzw. Innenausbauarbeiten im Hochbau von verschiedenen Gewerken benötigt werden. Zielstellung ist die Berücksichtigung der räumlichen Aspekte insbesondere in einer durch viele beteiligte Gewerke parallel genutzten, gedrängten Umgebung im Rahmen einer dynamischen Bauablaufplanung. Es erfolgt die auszugsweise Umsetzung und Erprobung des Konzeptes im Rahmen eines Simulationsmodells, welches zukünftig den Planungsverantwortlichen als Werkzeug während der Arbeitsvorbereitung und zur Minimierung auftretender Raum-Zeit-Konflikte dienen könnte. Insgesamt wurden vier Bauprojekte inklusive Baustellenbesichtigungen, Befragung der Beteiligten, Analyse der Projektunterlagen usw. als Referenzen herangezogen. Bestandteile der Arbeit sind zunächst die Betrachtung der klassischen und modernen Verfahren der Bauablaufplanung inklusive der existierenden Forschungsansätze zur Berücksichtigung räumlicher Parameter am Bau bzw. zur Bauablaufsimulation. Es folgt neben der Definition und Abgrenzung wichtiger Roh- und Ausbauphasen im Hochbau die Kategorisierung der wichtigsten Ausbaugewerke sowie die Erfassung ihrer zeitlich-technologischen Abhängigkeiten, Montagestrategien und Prozesse. Die benötigten Arbeitsräume werden klassifiziert sowie für einzelne Gewerke qualitativ und quantitativ erfasst. Im Rahmen der Gewerke- sowie Flächenanalyse wird ein Konzept zur Behandlung von auftretenden Raum-Zeit-Konflikten und resultierenden Produktivitätsminderungen entwickelt. Schlussendlich resultiert die auszugsweise Anwendung der Erkenntnisse und aufbereiteten Daten auf ein Anwendungsbeispiel innerhalb eines von der Professur Baubetrieb und Bauverfahren teilweise vorbereiteten Simulationsmodells in Plant Simulation.
Die Simulation ist vor allem in der Forschung und Wissenschaft ein bekanntes Ver-fahren zur Untersuchung von dynamischen Prozessen. Fachgebiete wie u.a. die Medizin und Biologie, das Verkehrswesen, die Automobilindustrie, die Meteorologie und die Fertigungstechnik gewinnen neue Erkenntnisse aus dem Einsatz derartiger Analyseverfahren. Gründe für die Anwendung von Computersimulationen erstrecken sich von finanziellen und zeitlichen Aspekten über eine Risikoverringerung bis hin zu einer vereinfachten Vorgehensweise. Nicht in allen Bereichen aber werden die viel-seitigen Vorteile von Simulationsmethoden genutzt. In der Baubranche wird Simulation derzeit nur ansatzweise eingesetzt. Doch vor al-lem Baustellen bieten durch den zunehmenden Kosten- und Termindruck sowie viel-seitige andere Einflüsse eine gute Basis für die Anwendung von Simulationsmetho-den. Der Bauablauf kann dadurch besser kontrolliert und gesteuert werden. In der Planungsphase von Bauprojekten wird Simulation bereits in Grundzügen für die Op-timierung von Bauablauf- und Logistikprozessen genutzt. Allerdings ist besonders die Ausführungsphase durch Störungen und Änderungen geprägt, sodass hier Simu-lationsmethoden noch effektiver eingesetzt werden können. Im Rahmen dieser Arbeit sollen die Einsatzmöglichkeiten von Simulationsmethoden für die Optimierung des Termincontrollings untersucht werden. Durch das Aufzeigen verschiedener Methoden sowie einem Vergleich über ihre Vor- und Nachteile wird herausgefiltert, welches Simulationswerkzeug am effektivsten im Termincontrolling eingesetzt werden kann. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit ist die Modellierung eines Beispielprozesses anhand eines ausgewählten Simulationsverfahrens. Die Herstellung einer Brückenkappe wird in diesem Zusammenhang umfangreich dargestellt und analysiert. Eventuelle Zwangspunkte bei der Umsetzung und verschiedene Lösungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.