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Minima Aesthetica - Banalität als Stragegische Subversion der Architektur

  • Die europäische Gegenwartsarchitektur, die sich exemplarisch etwa in Arbeiten von Herzog & deMeuron, Adolf Krischanitz oder Rem Kohlhaas manifestiert, verbindet eine Beziehung zum Gewöhnlichen, Alltäglichen, Banalen. Diese Beziehung ist unklar und problematisch, da üblicherweise Architektur auf der einen Seite und Banalität auf der anderen Seite einander ausschliessende Begriffspaare bezeichnen.Die europäische Gegenwartsarchitektur, die sich exemplarisch etwa in Arbeiten von Herzog & deMeuron, Adolf Krischanitz oder Rem Kohlhaas manifestiert, verbindet eine Beziehung zum Gewöhnlichen, Alltäglichen, Banalen. Diese Beziehung ist unklar und problematisch, da üblicherweise Architektur auf der einen Seite und Banalität auf der anderen Seite einander ausschliessende Begriffspaare bezeichnen. Diese Hinwendung der Architektur zum Gewöhnlichen entwickelt sich historisch als ein Modell, welches Gewöhnlichkeit als ethisches Prinzip etabliert, das unabdingbar mit der Entwicklung der Kultur verbunden ist. Besonders im zwanzigsten Jahrhundert werden solcherart einflußreiche Alternativen zu einer Architektur des Besten, Größten und Schönsten vorgestellt. Der Regelfall für die Beurteilung der Beziehungen zwischen Architektur und Banalität ist allerdings die Kritik der Banalität. Hier gibt es zwei hauptsächliche Kritikmuster, nämlich die Kritik von Banalität als Bedeutungslosigkeit und die Kritik der Banalität als Wertlosigkeit. Problematisch ist eine Kritik der Banalität dann, wenn sie objektorientiert argumentiert, anstatt Interpretationsmodelle zu untersuchen, da in Gegenständen keine Bedeutungen liegen, sondern nur Unterschiede, die es dem Betrachter möglich machen, ihnen Bedeutung zuzuschreiben. Genauso wie eine objektorientierte Kritik an Banalität nicht zielführend sein kann, so sind auch Versuche, eine Ästhetik des Banalen zu begründen, fragwürdig. Ein Kunstwerk oder auch Architektur definiert sich nicht über seine Neutralität, sondern über seine Differenz zum Alltäglichen, Gewöhnlichen, Banalen. Eine Wechselwirkung zwischen Architektur und Banalität ist also nur über die Effekte des Gewöhnlichen untersuchbar, da das Gewöhnliche selbst uninterpretiert und unsichtbar bleiben muß. Entscheidend ist letztlich die Frage, auf welche Art Architektur Banalität für ihre Transformationen benützt. Ein Erklärungsmodell ist der Kantsche Begriff des Parergon, der zeigt, wie sich Architektur durch Ränder, das Sekundäre, das Gewöhnliche konstituiert. Das Parergon ist dabei subversiv und sinister, weil es die herkömmliche Einheit der Architektur zerstört. Letztlich also ist die Annäherung der zeitgenössischen Architektur an die Banalität eine subversive Differenzierungsstrategie, mit der durch scheinbare Nähe größtmögliche Distanzierung erreicht wird.show moreshow less

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Metadaten
Document Type:Doctoral Thesis
Author: Klaus-Jürgen Bauer
DOI (Cite-Link):https://doi.org/10.25643/bauhaus-universitaet.39Cite-Link
URN (Cite-Link):https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:wim2-20040220-414Cite-Link
Advisor:Prof. Dr.-Ing. Gerd ZimmermannGND
Language:German
Date of Publication (online):2004/02/20
Year of first Publication:1997
Date of final exam:1997/07/01
Release Date:2004/02/20
Publishing Institution:Bauhaus-Universität Weimar
Granting Institution:Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Architektur und Urbanistik [bis 2014 Fakultät Architektur]
Institutes and partner institutions:Fakultät Architektur und Urbanistik [bis 2014 Fakultät Architektur] / Professur Entwerfen und Architekturtheorie
Tag:banal; europäische Architektur
GND Keyword:Architektur / Ästhetik; Alltäglichkeit; Normalität; Loos; Adolf
Dewey Decimal Classification:700 Künste und Unterhaltung / 720 Architektur / 720 Architektur
BKL-Classification:56 Bauwesen / 56.62 Architekturtheorie, Architekturentwicklung
Licence (German):License Logo In Copyright