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Szenarien der Moderne

  • Wenige Begriffe vermögen so viel Faszination und Unbehagen gleichzeitig auszulösen wie die Moderne. Der Begriff birgt so viele Unschärfen, dass man eigentlich gut daran tun würde, ihn zu vermeiden. Allein die Frage, was modern sei, oder wann die Moderne begann, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Vielleicht am meisten Kontur besitzt die Moderne als Epochenbegriff der Geschichtswissenschaften,Wenige Begriffe vermögen so viel Faszination und Unbehagen gleichzeitig auszulösen wie die Moderne. Der Begriff birgt so viele Unschärfen, dass man eigentlich gut daran tun würde, ihn zu vermeiden. Allein die Frage, was modern sei, oder wann die Moderne begann, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Vielleicht am meisten Kontur besitzt die Moderne als Epochenbegriff der Geschichtswissenschaften, wobei auch dort zwischen ökonomischen, politischen und weiteren Modernen unterschieden wird. Geradezu inflationär ist die Verwendung in der Kunsthistoriografie: Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts wurde die Moderne als hauptsächlich ästhetisches Phänomen verstanden und tradiert, bis zur Konstruktion des längst relativierten Mythos der Begründung der Moderne allein durch das Neue Bauen oder gar das Bauhaus. Spätestens die Postmoderne hat den Begriff endgültig diversifiziert und dazu beigetragen, dass lange „als antimoderne Rückfälle" (G. Weckerlin) beschriebene Strömungen in einer erweiterten Sichtweise als Phänomene modernen Kunstschaffens wahrgenommen werden, wie etwa die Heimatschutzarchitektur oder die Monumentalbaukunst im Nationalsozialismus. Angesichts des entstandenen Spektrums ist heute von einem pluralistischen Begriff der Moderne auszugehen. Für die zweite Jahrhunderthälfte spricht man von Nachkriegsmoderne, Spätmoderne und Postmoderne. Stilistisch decken diese Varianten ein breites Feld ab – vom Funktionalismus über Strukturalismus, Brutalismus bis zum postmodernen „anything goes“. Dass diese Strömungen in ihrer Begriffsdefinition sowie in der Abgrenzung zueinander teils große Ungenauigkeiten aufweisen, verdeutlicht der Begriff der Nachkriegsmoderne, der sich auf das Ende des Zweiten Weltkrieges bezieht und dabei andere Konflikte außer Acht lässt. In manchen osteuropäischen Ländern spricht man daher eher von Ostmoderne oder Sozmoderne. Unabhängig von der Wirkungsweise der Begriffe ragt die Moderne in verschiedensten Szenarien in unser alltägliches Leben hinein. Dieses Heft zeigt die Vielfalt solcher Situationen an verschiedenen Orten: bei der Betrachtung von Fassaden im Straßenraum, im Museum für Gegenwartskunst, an der Bushaltestelle oder beim Stadtlauf. Die Moderne ist so allgegenwärtig, dass ihre Werte, aber auch ihre Verletzlichkeit gerade deshalb oft nicht erkannt und erfasst werden. Mit dem Problem einer voreingenommenen Wahrnehmung und fehlenden Auseinandersetzung kämpfen zurzeit viele Denkmalämter und bürgerschaftliche Initiativen, die sich zunehmend mit den Baubeständen der Moderne beschäftigen. Das vorliegende Heft bildet eine Spurensuche nach verschiedenen Szenarien der Moderne ab, die ganz bewusst abseits der breiten Pfade verläuft. Dabei versucht das Heft, die schillernden Facetten und die trotz allem große Bindekraft des Moderne-Begriffes aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu ergründen.show moreshow less

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    Editorial

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    Inhaltsverzeichnis

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    Maximales Wissen, minimaler Eingriff / Katja Hasche

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    "Hier trifft Ost auf West" / Text Nedzla Potogija ; Bilder Anida Kreco

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    … wie die Geschichte weiterging / Kirsten Angermann und Eva von Engelberg-Dockal

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    Sowjetische Kleinarchitekturen am Wegesrand / Iris Engelmann

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    Dresdner Stadt-Theater / Text Johannes Warda ; Bilder Luisa Hanika

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    Fassadenrückbau als Phänomen der sozialistischen Stadtgestaltung? / Clemens Peterseim

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    In den Stuben der Moderne / Kirsten Angermann

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    Die Sozgorod Magnitogorsk als Bauerbe / Mark Escherich unter Mitarbeit von Elke Pistorius

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    Die 49. Grundschule in Dresden – ein Denkmal? / Luise Helas

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    Ertüchtigte (Nachkriegs-) Moderne / Felix Wellnitz

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Metadaten
Document Type:Book
DOI (Cite-Link):https://doi.org/10.25643/bauhaus-universitaet.2698Cite-Link
URN (Cite-Link):https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:wim2-20161110-26982Cite-Link
Series (Serial Number):HRMagazin. Festgabe für Hans-Rudolf Meier (3)
Editor: Mark Escherich, Katja HascheGND
Language:German
Date of Publication (online):2016/11/10
Year of first Publication:2016
Release Date:2016/11/10
Institutes and partner institutions:Fakultät Architektur und Urbanistik / Professur Denkmalpflege und Baugeschichte
Pagenumber:138
GND Keyword:Moderne; Neues Bauen
Dewey Decimal Classification:700 Künste und Unterhaltung / 720 Architektur
BKL-Classification:56 Bauwesen / 56.62 Architekturtheorie, Architekturentwicklung
Licence (German):License Logo Creative Commons 4.0 - Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-SA 4.0)