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Schwerpunkt ANT und die Medien

  • Die zunehmende und sich zunehmend ausfächernde Rezeption der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) in der deutschsprachigen Medientheorie ist als eine der interessantesten Konjunkturen der kulturwissenschaftlichen Medienforschung in den letzten Jahren bezeichnet worden. Zweifellos hängt diese Faszination mit dem Umstand zusammen, dass der Ansatz der ANT der deutschsprachigen Medienforschung einen AuswegDie zunehmende und sich zunehmend ausfächernde Rezeption der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) in der deutschsprachigen Medientheorie ist als eine der interessantesten Konjunkturen der kulturwissenschaftlichen Medienforschung in den letzten Jahren bezeichnet worden. Zweifellos hängt diese Faszination mit dem Umstand zusammen, dass der Ansatz der ANT der deutschsprachigen Medienforschung einen Ausweg verspricht aus einer Situation, die lange geprägt war vom Gegensatz zwischen Soziologie und Technikmaterialismus oder, mit anderen Worten, vom aufreibenden Kampf um die letztbegründende Instanz des Sozialen oder des Technischen. Da, anders als zum Beispiel in Frankreich und England, hierzulande die Geisteswissenschaften, insbesondere die Literaturwissenschaft, eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Medienwissenschaft gespielt haben, konnte dieser noch heute Disziplinen und Forscher voneinander trennende Dissens auch die Gestalt eines Streits um die letztbegründende Instanz des Sinns oder des Nichtsinns, des Hermeneutischen oder des Nichthermeneutischen annehmen. Dabei ist die Frage, ob technische Objekte vollständig sozial konstruiert sind oder das Soziale eine Fiktion ist, die von Techniken produziert wird; oder ob dieser Gegensatz selbst nur ein konstruierter ist, durchaus eine Frage, die auch die ANT im Laufe ihrer ebenfalls durch Querelen gekennzeichneten Geschichte beschäftigt hat. Während die ANT der deutschsprachigen Medienwissenschaft also einerseits ein Versprechen zu machen scheint, so droht sie der kulturwissenschaftlichen Medienforschung andererseits mit dem Verlust ihres ›Markenzeichens‹: der emphatisch betonten empirisch-transzendentalen Sonderrolle der Medien. Daher sieht sich die medienwissenschaftliche Forschung, zumindest soweit sie einen humanwissenschaftlichen Hintergrund hat, der ANT gegenüber zu einer »Gretchenfrage« herausgefordert: Wie hältst du es mit den Medien? Die Antwort fällt, wie könnte es anders sein, zweideutig aus.show moreshow less

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Metadaten
Document Type:Periodical
DOI (Cite-Link):https://doi.org/10.28937/ZMK-4-2Cite-Link
ISSN:2366-0767
Publisher:Felix Meiner Verlag
Place of publication:Hamburg
Editor: Lorenz EngellGND, Bernhard SiegertGND
Language:German
Date of Publication (online):2022/12/19
Year of first Publication:2013
Release Date:2022/12/20
Publishing Institution:Bauhaus-Universität Weimar
Creating Corporation:Internationales Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie
Institutes and partner institutions:An-Institute
Volume:2013
Issue:4.2013, Heft 2
Pagenumber:190
GND Keyword:Medienwissenschaft; Kulturwissenschaft
Dewey Decimal Classification:300 Sozialwissenschaften
BKL-Classification:02 Wissenschaft und Kultur allgemein / 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines
05 Kommunikationswissenschaft / 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines
Collections:Bauhaus-Universität Weimar / Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung (ZMK)
Licence (German):License Logo Creative Commons 4.0 - Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA 4.0)
Note:
Lizenz CC-BY-NC-SA 3.0