Anti-Gewalttrainings, Gewaltwissen und die institutionelle Erzeugung gewaltbefreiter Subjekte
- Dieser Beitrag fragt danach, wie Wissen über Gewalt in Anti-Gewalttrainings produziert, vermittelt und sozial wirkmächtig wird. Auf Basis des kommunikativen Konstruktivismus werden diese Kurse als gewaltbezogene Institutionen begriffen, in denen eine Wissensordnung der Gewalt stabilisiert wird. Sie sollen Abweichungen von institutionalisierten Wirklichkeitsvorstellungen in Bezug auf GewaltDieser Beitrag fragt danach, wie Wissen über Gewalt in Anti-Gewalttrainings produziert, vermittelt und sozial wirkmächtig wird. Auf Basis des kommunikativen Konstruktivismus werden diese Kurse als gewaltbezogene Institutionen begriffen, in denen eine Wissensordnung der Gewalt stabilisiert wird. Sie sollen Abweichungen von institutionalisierten Wirklichkeitsvorstellungen in Bezug auf Gewalt entgegenwirken. Dabei lassen sie sich als Selbsttechniken begreifen, durch welche die Kursteilnehmer*innen eine spezifische Subjektposition einüben, nämlich die des gewaltbefreiten Subjekts. Vor diesem Hintergrund wird anschließend zwischen konditionalen und konzessiven Anti-Gewalttrainings unterschieden. Erstere wenden sich an Personen, die tatsächlich von der institutionalisierten Wirklichkeitsvorstellung abgewichen sind und somit gesellschaftlich als Gewalttäter*innen eingestuft werden, während Letztere auf eine Klientel zielen, die potenziell von den gängigen Normen abweichen könnte, obwohl noch keine Gewalt aufgetreten sein muss. Abschließend wird gezeigt, dass den Kursleiter*innen eine wichtige Rolle im Subjektivierungsprozess und der Wissenskommunikation über Gewalt zukommt. Neben Wissen über Gewalt werden durch sie auch Wertbindungen, Legitimationen und Weltbilder vermittelt.…
Dokumentart: | Artikel (Wissenschaftlicher) |
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Verfasserangaben: | Dr. Ekkehard CoenenORCiDGND |
DOI (Zitierlink): | https://doi.org/10.1007/s12592-023-00453-9Zitierlink |
URN (Zitierlink): | https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:wim2-20230720-64104Zitierlink |
URL: | https://link.springer.com/article/10.1007/s12592-023-00453-9 |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Soziale Passagen |
Verlag: | VS, Verl. für Sozialwissenschaften/GWV-Fachverlag |
Verlagsort: | Wiesbaden |
Sprache: | Deutsch |
Datum der Veröffentlichung (online): | 19.07.2023 |
Datum der Erstveröffentlichung: | 06.06.2023 |
Datum der Freischaltung: | 20.07.2023 |
Veröffentlichende Institution: | Bauhaus-Universität Weimar |
Institute und Partnereinrichtugen: | Fakultät Medien / Professur Mediensoziologie |
Jahrgang: | 2023 |
Seitenzahl: | 16 |
Erste Seite: | 1 |
Letzte Seite: | 16 |
Freies Schlagwort / Tag: | Gewaltprävention; Subjektivierung; gewaltbezogene Institution; kommunikativer Konstruktivismus |
GND-Schlagwort: | Gewalt; Soziologie; Wissenssoziologie |
DDC-Klassifikation: | 300 Sozialwissenschaften |
BKL-Klassifikation: | 71 Soziologie / 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines |
Lizenz (Deutsch): | Creative Commons 4.0 - Namensnennung (CC BY 4.0) |