TY - THES A1 - Müller, Jan Philip T1 - Audiovision und Synchronisation. Sehen, Hören und Gleichzeitigkeit in Anordnungen vom Observatorium über psychologische Experimente bis zum Tonfilm im 19. und 20. Jahrhundert N2 - In dieser Untersuchung wird eine Geschichte von Problemen der Gleichzeitigkeit zwischen Sehen und Hören, beziehungsweise der Synchronität von Bild und Ton, bis zur Entstehung des Tonfilms rekonstruiert. Dabei werden Linien gezogen zwischen diskursiven Konfigurationen und medialen Anordnungen, in denen das Verhältnis von Sehen und Hören oder Bild und Ton als zeitliches erscheint – in denen Sehen und Hören, Bild und Ton zwischen Mannigfaltigkeit und Einheit verschmelzen, auseinanderfallen, interagieren, redundant oder spezifisch werden, einander ergänzen, dominieren, verfehlen verdrängen, aufspalten… Tonfilm ist in der Kinogeschichte eben nicht nur eine Ergänzung. Vielmehr ähnelt er dem Auftritt eines Gespensts, das das Wissen und die Techniken der Trennung der Sinne schon länger, vielleicht schon immer begleitet hatte. Das Auftreten des Tonfilms ist auch überhaupt früher Anlass eines weitreichenden Diskurses darüber, was Audiovision eigentlich sein könnte und sollte. Noch allgemeiner könnte auch davon gesprochen werden, dass Tonfilm eins der ersten großen Projekte der Konvergenz technischer Medien ist, die heute – besonders angesichts des Computers – als entscheidender Aspekt von Mediengeschichte erscheint. Die Linien der Probleme von Gleichzeitigkeit/Ungleichzeitigkeit an den Schnittstellen von Wissen, Technik und Ästhetik werden insbesondere durch drei Felder hindurch nachgezeichnet: 1) Die Geschichte von Intermodalität in Bezug auf die Frage nach Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeit als Problem und Gegenstand von Wissenschaft seit dem 19. Jahrhundert, vornehmlich in zwei Gebieten: Als Fehlerquelle im astronomischen Observatorium bei der Messung, Feststellung und Vereinheitlichung von Raum und Zeit, die auf individuelle Abweichungen Intermodaler Wahrnehmung verweist und als Problem der „persönlichen Gleichung“ weit über die Astronomie hinaus Karriere macht. Als heiße Zone wahrnehmungspsychologischer Experimente und ihrer Apparate seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, die mit dem Konzept der „Komplikation“ Fragen nach einer Synthese der Sinneswahrnehmungen und damit letztlich nach der Selbstgegenwart des Menschen stellt. 2) Eine Technikgeschichte des Problems auditive und visuelle Zeitmedien – wie Phonograph und Film – zu koppeln, zu synchronisieren. Darin eskalieren zwei zeitkritische Relationen: Einerseits zwischen diskreter, intermittierender Bewegung des Films und stetiger, kontinuierlicher Bewegung des Phonographen, andererseits in Bezug darauf, an welcher Stelle – wo und wann – audiovisuelle Gegenwart des Kinos ensteht; oder auch verfehlt wird. 3) Eine Geschichte von Filmtheorie und -ästhetik, in der sich mit der Durchsetzung des Tonfilms um 1930 die Frage stellt, was dieses neue Medium sei und was damit zu tun. Diese Verhandlungen spannen sich zwischen dem formulierten Ziel einer spezifischen Illusion oder Präsenz von Tonfilm durch Synchronität auf der einen Seite und der sich aus dem Verdacht des Betrugs durch Synchronität ergebenden Forderung nach „Asynchronismus“ als kritischer Methode auf der anderen Seite auf. Ausgehend von der These, dass im 19. Jahrhundert die Sinne aufgeteilt werden, dann wird in diesen Anordnungen an irgendeiner Stelle Heterogenes gleichzeitig passieren. An welcher Stelle? Und was bedeuten diese (Un-)Gleichzeitigkeiten? Was dabei - sehr allgemein gesprochen - auf dem Spiel steht, sind Möglichkeiten einer audiovisuell geteilten – getrennten oder gemeinsamen - Welt und Gegenwart. KW - Tonfilm KW - Asynchronität KW - Ästhetik KW - Medien KW - Geschichte KW - Audiovision KW - Synchronisation KW - Synchronisierung KW - Sinne KW - Technik Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20201123-42906 ER - TY - CHAP A1 - Brandstetter, Thomas T1 - Der Staub und das Leben. Szenarien des nuklearen Winters N2 - >The dust and smoke of continents in flame will defeat the light of the sun, and utter darkness will reign anew upon the world. [...] Eternal snows will cover the Sahara desert; the vast rain forests of the Amazon, destroyed by hail, will disappear from the face of the planet, and the age of rock and heart transplant will revert to ist glacial infancy.< Diese eindringliche Beschreibung der Folgen eines nukearen Schlagabtausches stammt aus einer Rede, die der Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez am 6. August 1986, dem Jahrestag der Bombardierung Hiroshimas, vor einer Versammlung von Politikern, Intellektuellen und Umweltaktivisten gehalten hat. Die hier so dramatisch geschilderte Vorstellung, einem Atomkrieg würde eine neue Eiszeit, ein so genannter 'nuklearer Winter' folgen, war erst drei Jahre zuvor von einer Gruppe von Wissenschaftlern um den Klimaforscher Richard Turco und dem Astronomen Carl Sagan der Öffentlichkeit vorgestellt worden. ... T3 - Archiv für Mediengeschichte - 2005/12 : Wolken KW - Medien KW - Kulturphilosophie KW - Geisteswissenschaften KW - Archiv für Mediengeschichte KW - 2005 Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20111215-7782 ER - TY - CHAP A1 - Bock, Wolfgang T1 - Dialektik des Nebels. Zu den Motiven der Wolken und des Wetters bei Walter Benjamin T2 - Wolken / hrsg. von Lorenz Engell; Bernhard Siegert; Joseph Vogl. - Weimar : Verl. der Bauhaus-Univ., 2005. - S. 41-55 N2 - Wolkenlosigkeit als Mangel, Wolken als Medium und die Vorstellung eines Wolkenmannes sind Stichworte, unter denen auch Walter Benjamins Beschäftigung mit dem Wetter steht. Benjamin rekurriert an verschiedenen Stellen seines Werkes auf solche Motive. ... T3 - Archiv für Mediengeschichte - 2005/02 : Wolken KW - Medien KW - Kulturphilosophie KW - Geisteswissenschaften KW - Archiv für Mediengeschichte KW - 2005 Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20111215-7647 ER - TY - CHAP A1 - Damisch, Hubert T1 - Die Geschichte und die Geometrie T2 - Wolken / hrsg. von Lorenz Engell; Bernhard Siegert; Joseph Vogl. - Weimar : Verl. der Bauhaus-Univ., 2005. - S. 11-25 N2 - Eignet sich das perspektivische System zur Repräsentation von Phänomenen, die die gewohnten Maße der menschlichen Ordnung sprengen? Anders gesagt: Bieten göttliche Handlungen, die diese Welt auf das Jenseits hin öffnen, und allgemeiner mystische - oder sogar nur physische - Begegnungen zwischen Himmel und Erde, bieten sie Stoff zur Repräsentation? ... T3 - Archiv für Mediengeschichte - 2005/04 : Wolken KW - Medien KW - Kulturphilosophie KW - Archiv für Mediengeschichte KW - 2005 Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20111215-7667 ER - TY - JOUR A1 - Kratochvil, Petr T1 - Die Vielschichtigkeit der Sprache der Architektur und die Struktur der Lebenswelt N2 - Wissenschaftliches Kolloquium vom 24. bis 27. April 2003 in Weimar an der Bauhaus-Universität zum Thema: ‚MediumArchitektur - Zur Krise der Vermittlung' T3 - Thesis // Bauhaus-Universität - 49.2003,3/28-35 KW - Architektur KW - Sprache KW - Medien KW - Bauhaus-Kolloquium KW - Weimar KW - 2003 Y1 - 2003 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20080228-13166 ER - TY - CHAP A1 - Bergermann, Ulrike T1 - Durchmusterung. Wieners Himmel T2 - Wolken / hrsg. von Lorenz Engell; Bernhard Siegert; Joseph Vogl. - Weimar : Verl. der Bauhaus-Univ., 2005. - S. 81-92 N2 - Norbert Wieners >Cybernetics> von 1948 geht aus von einem Vergleich zählender, durchmusternder Astronomie mit der neuen, statistikbasierten Meteorologie. Das Buch beginnt mit der ersten Strophe von >Weißt du vieviel Sternlein stehen<. ... Dieses Liedchen ist ein interessantes Thema für die Philosophie und die Geschichte der Wissenschaft, indem es zwei Wissenschaften nebeneinander stellt, die einerseits sich beide mit der Beobachtung des Himmels über uns beschäftigen, andererseits aber beinahe in jeder Beziehung höchst gegensätzlich sind. Die Astronomie ist die älteste der Wissenschaften, während die Meteorologie zu den jüngsten zählt, die erst anfangen, den Namen zu verdienen. ... T3 - Archiv für Mediengeschichte - 2005/06 : Wolken KW - Medien KW - Kulturphilosophie KW - Geisteswissenschaften KW - Archiv für Mediengeschichte KW - 2005 Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20111215-7702 ER - TY - CHAP A1 - Lauper, Anja T1 - Ein Vampir oder mehrere - Wolken, Dunst und Schwarm in Francis Ford Coppolas 'Bram Stokers's Dracula' T2 - Wolken / hrsg. von Lorenz Engell; Bernhard Siegert; Joseph Vogl. - Weimar : Verl. der Bauhaus-Univ., 2005. - S. 139 - 147 N2 - Alles beginnt in Francis Ford Coppolas 'Bram Stokers's Dracula' mit, alles emergiert aus der Wolke: rechte Hälfte der Einstellung hell, linke dunkel, wölkt sich Dunst um die Kuppel mit dem christlichen Steinkreuz, verdichtet, schickt sich an, den Buchstaben des Gesetzes der westlich-abendländischen Hemisphäre zu verschlingen, schluckt ihn schließlich ganz, bevor das aufgerichtete Kreuz, paradigmatisches Zeichen des Christentums; Phallus, herausragender Signifikant des Symbolischen und damit der Ära der bewegten Lettern Gutenbergs, auf rotem Grund zerschellt. ... T3 - Archiv für Mediengeschichte - 2005/11 : Wolken KW - Medien KW - Kulturphilosophie KW - Geisteswissenschaften KW - Archiv für Mediengeschichte KW - 2005 Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20111215-7773 ER - TY - CHAP A1 - Bee, Julia A1 - Egert, Gerko T1 - Experimente lernen, techniken tauschen, zur Einleitung T2 - Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch N2 - Experimente lernen, Techniken tauschen Ein spekulatives Handbuch Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt. Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik. KW - Künstlerische Forschung KW - Vermittlung KW - Medien KW - Theater KW - Undercommons Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20201008-42553 UR - https://nocturne-plattform.de/text/experimente-lernen-techniken-tauschen SP - 7 EP - 26 PB - Nocturne CY - Berlin/Weimar ER - TY - BOOK A1 - Egert, Gerko A1 - Bee, Julia ED - Bee, Julia ED - Egert, Gerko T1 - Experimente lernen, Techniken tauschen. Ein spekulatives Handbuch N2 - Das spekulative Handbuch bietet vielfältige Techniken für ein radikales Lernen und Vermitteln. Es umfasst konkrete Anleitungen, Erfahrungen und theoretische Überlegungen. Die Texte beteiligen sich an der Konzeption einer Vermittlung, die das gemeinsame Experimentieren (wieder) einführt. Im Seminarraum, in Workshops, auf Festivals, in Fluren, Parks und der Stadt finden Lernen und Verlernen statt. Texte und Anleitungen u. a. zu: Filmessays, Collagen, Banküberfällen, der Universität der Toten, wildem Schreiben, konzeptuellem speed Dating, neurodiversem Lernen, Format-Denken, dem Theater der Sorge, dem Schreiblabor, dem Körperstreik. KW - Experimente KW - Pädagogik KW - Medien KW - Theater KW - Künstlerische Forschung KW - Künstlerische Forschung KW - Spekulative Didaktik KW - Aktivismus KW - Radikales Lernen Y1 - 2020 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20201005-42494 UR - https://nocturne-plattform.de/publikationen SN - 978-3-00-066190-7 PB - Nocturne CY - Weimar und Berlin ER - TY - CHAP A1 - Reichert, Ramón T1 - Forming the formless : John Constable's Cloud studies N2 - Während der Sommermonate der Jahre 1821 und 1822 ging der englische Landschaftsmaler John Constable (1776-1837) jeden Morgen von seinem Haus in Lower Terrace am Südende des Dorfes Hamstead zu den Hängen am Prospect Walk, um Wolkenbilder zu malen. Täglich kehrte er an denselben Ort zurück, um ein Bild des Himmels im Verlauf der Zeit zu malen. Später wurden die mehr als hundert losen Blätter als >Cloud Studies< zusammengefasst und gehören seither zu den am meisten bewunderten Werken der zeitgenössischen Landschaftsmalerei und zum Bilderkanon der europäischen Romantik. Constable war keineswegs der erste Maler, der Wolken nach der Natur malte, aber er gehörte zu den ersten, der die handwerklichen Techniken einer alten Kunst - der Malerei - mit den Definitionen der Meteorologie - einer jungen Wissenschaft - verknüpfte. ... KW - Medien KW - Kulturphilosophie KW - Geisteswissenschaften KW - Archiv für Mediengeschichte KW - 2005 Y1 - 2005 U6 - http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:gbv:wim2-20111215-7686 ER -