@phdthesis{Bockelmann, author = {Bockelmann, Leo}, title = {Zeit, dass sich was dreht. Windenergieanlagen aus denkmalkundlicher Perspektive}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4543}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20211210-45439}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {233}, abstract = {Knapp 30.000 Windenergieanlagen zwischen Nordsee und Alpen lassen un{\"u}bersehbar erkennen, dass sich unser Energiesystem in einer umfassenden Transformation befindet. Allenthalben erf{\"a}hrt diese Entwicklung eine breite und kontroverse Rezeption und auch in der Denkmalpflege werden Windenergieanlagen aufgrund ihrer mitunter erheblichen Auswirkungen auf die Landschaft noch {\"u}berwiegend als St{\"o}rung wahrgenommen. Diese Arbeit nimmt dagegen die historische Entwicklung in den Blick und pl{\"a}diert daf{\"u}r, Windenergieanlagen als bedeutendes Kulturerbe zu verstehen. Angesichts des Voranschreitens der Energiewende wird angenommen, dass gerade {\"a}lteren Modellen als baulichen Zeugnissen umfangreicher energiepolitischer Ver{\"a}nderungen seit den 1970er Jahren eine hohe Bedeutung zugeschrieben werden kann. Daher besteht das Ziel darin, Windenergieanlagen herauszuarbeiten, welche als hervorragende Zeugnisse der Entwicklung der Windenergienutzung in Deutschland zu bewerten sind. Zur Ann{\"a}herung werden diese zun{\"a}chst als Untersuchungsgegenstand typologisch abgegrenzt. Eine wesentliche Besonderheit von Windenergieanlagen besteht darin, dass sie im Verh{\"a}ltnis zur eigentlichen Fl{\"a}chenversiegelung durch ihre vertikale Struktur erhebliche visuelle Auswirkungen auf die Landschaft haben. Anschließend wird die Entwicklung der Windenergienutzung seit den 1970er Jahren genauer betrachtet, welche insgesamt nicht linear verlief und von vielen Konflikten gekennzeichnet ist. Diese muss im Kontext eines wachsenden Umweltbewusstseins verstanden werden, das umfangreiche energiepolitische Ver{\"a}nderungen zur Folge hatte. Auf dieser Grundlage werden schließlich in einer denkmalkundlichen Reihenuntersuchung Windenergieanlagen herausgearbeitet, welche in hervorragender Weise von der Entwicklung zeugen. Die Auswahl bleibt allerdings mit sechs Objekten im Verh{\"a}ltnis zum Gesamtbestand von knapp 30.000 Anlagen relativ beschr{\"a}nkt, weil das auf die Abgrenzung von Besonderheiten ausgelegte etablierte Denkmalverst{\"a}ndnis bei einem zeitlich so dichten Bestand gleichartiger Bauwerke an eine Grenze kommt. Abschließend werden m{\"o}gliche Erhaltungsperspektiven sowie denkmaltheoretische und -praktische Schlussfolgerungen diskutiert. Dabei ist unbedingt ein Erhalt am Ursprungsstandort anzustreben, wobei im Einzelfall entschieden werden muss, ob Belange des Funktions- oder Substanzerhaltes h{\"o}her zu gewichten sind. Die skizzierten Auswahlprobleme regen dar{\"u}ber hinaus zur Diskussion zus{\"a}tzlicher denkbarer Bewertungskategorien an, wobei sich insbesondere die gesellschaftliche Wahrnehmung und {\"o}kologische Werte aufdr{\"a}ngen. Zudem kann f{\"u}r die st{\"a}rkere Ber{\"u}cksichtigung von Funktionszusammenh{\"a}ngen bei der Betrachtung technischer Infrastruktur in der Denkmalpflege pl{\"a}diert werden. Insgesamt f{\"u}hrt die denkmalkundliche Auseinandersetzung mit Windenergieanlagen damit weit {\"u}ber die Herausarbeitung einzelner Objekte hinaus und macht eindr{\"u}cklich auf aktuelle Herausforderungen der Denkmalpflege und dar{\"u}ber hinaus aufmerksam.}, subject = {Industriekultur}, language = {de} } @phdthesis{Gruender, author = {Gr{\"u}nder, Anika}, title = {Denkmalzug{\"a}nge zwischen Abgrenzen, Genießen, Erinnern und Teilhaben}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4456}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20210628-44569}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {349}, abstract = {Die interdisziplin{\"a}re Dissertationsschrift l{\"a}sst sich im Horizont internationaler Forschungen zu Denkmalwerten, neuer Ans{\"a}tze in der Kultur- und Wissensvermittlung rund um Baudenkmale sowie k{\"u}nstlerisch- ethnographischem Forschen an und mit Denkmalen verorten. Der erste Teil der Arbeit widmet sich Denkmalen und der Denkmalpflege im Kontext k{\"u}nstlerischer und sozialwissenschaftlicher Allianzen. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass die Denkmalpflege zwar sehr vieles {\"u}ber Denkmale weiß, aber kaum etwas {\"u}ber deren Rezeption beim breiten Publikum. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie hier Praktiken der bildenden Kunst und Arbeitsweisen der Kulturanthropologie die Disziplin der Denkmalpflege bereichern k{\"o}nnen, oder sogar m{\"u}ssen. Den zweiten Teil bildet eine empirische Studie, in der die popul{\"a}re Wahrnehmung von Denkmalen qualitativ erforscht wird. Das Schloss und Rittergut Bedheim im s{\"u}dlichen l{\"a}ndlichen Th{\"u}ringen dient dabei als konkreter Untersuchungsort. Reaktionen von Besucherinnen und Besuchern werden mit Hilfe von drei k{\"u}nstlerischen Eingriffen angeregt und diese dann ethnographisch-offen dokumentiert und ausgewertet. Auf dieser Basis werden Zug{\"a}nge zum Denkmal ermittelt. W{\"a}hrend die meisten BesucherInnen das Denkmal als „Arbeit" wahrnehmen, geraten einige ins „Tr{\"a}umen" oder „Erinnern", man „genießt" das Ensemble als authentische und {\"a}sthetische Ressource, oder findet Zugang {\"u}ber das spontane „Erkl{\"a}ren" baukonstruktiver oder baulicher Situationen. F{\"u}r andere bedeutet der Besuch die „Teilhabe" an einem Prozess. Schloss Bedheim wird als Ort stetiger Ver{\"a}nderung gesch{\"a}tzt. In der Wahrnehmung der BesucherInnen verquicken sich Aspekte des Bewunderns mit solchen des Abgrenzens. Die eigene Alltagswelt und das eigene Zuhause bilden hierbei Bezugspunkte. Schloss Bedheim wird auf diese Weise zum Imaginationsraum, zur Energietankstelle und zur gern besuchten Problemwelt. Die Ergebnisse der Arbeit liegen in zwei Erkenntnisfeldern: Auf einer methodischen Ebene zeigt sie, wie in der Denkmalpflege vertiefte Fachlichkeit mit einer tats{\"a}chlichen Kontaktaufnahme mit dem Publikum verbunden werden kann und damit soziale Gef{\"u}ge an Baudenkmalen qualitativ ermittelt werden k{\"o}nnen. Ebenso wird deutlich, dass k{\"u}nstlerische Eingriffe Ausl{\"o}ser von Gespr{\"a}chen sind, als Kontaktfl{\"a}chen zur Alltagswelt dienen und so zu einer vielf{\"a}ltigen Auseinandersetzung mit Denkmalen f{\"u}hren. Auf einer inhaltlichen Ebene liefert die Arbeit Erkenntnisse zu Wahrnehmungsweisen von Denkmalen. Neben den erw{\"a}hnten Zug{\"a}ngen, wird die Existenz und Bedeutung einer regional vernetzten Wahrnehmung von Denkmalen aufgedeckt. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass das {\"O}ffnen von Baudenkmalen als und im Prozess ungenutzte Potentiale birgt und es wird angeregt, dies in zuk{\"u}nftigen denkmalpflegerischen Konzepten eine gr{\"o}ßere Rolle spielen zu lassen. Die Vision eines „Kompendiums der Zug{\"a}nge" wird entwickelt, mit dessen Hilfe sich ein enormes Wissen {\"u}ber Rollen und Bedeutungen die Baudenkmale in unserer Gesellschaft spielen, sammeln ließe.}, subject = {Denkmalpflege}, language = {de} }