@phdthesis{Damir, author = {Damir, Mirhan}, title = {Recalling the Omitted: Exploring the Spatial Development of the Modern Industrial Legacies in Egypt. The Case of Alexandria.}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4619}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20220329-46196}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {237}, abstract = {The modern industries of the 19th and 20th centuries had multiple effects on the spatial transformation of cities and regions. The past decade has witnessed increasing scholarly and governmental attempts toward conserving modern industrial heritage in the so-called Global North, with the goal, among others, of leveraging this heritage as a driver for urban economic development. In Egypt, the process continues to lag behind; on the one hand, this is due to the perplexing official recognition of the (in)tangible witnesses of modern industries. On the other hand, the official recognition and previous publications focus predominantly on weighing the significance of industrial structures based on their monumental architectural aesthetics. Their historical urban role and spatial attributes as part of urban heritage have yet to be seriously acknowledged. Accordingly, this hinders the integration of the extant industrial sites into the broader debate surrounding urban conservation, leaving them vulnerable to decay and destruction. This dissertation steers away from the singular investigation of selective modern industrial sites to recall their historical spatial development on a city scale. This is effected by investigating a case study - the Egyptian port city of Alexandria. With the limited secondary data available on modern industries in Alexandria, this dissertation relied predominantly on primary sources. The author collected and leveraged both quantitative and qualitative data to recontextualize modern industries in terms of their spatial dynamics, order, and rationale within cities' transformation. By recalling historical spatial development in Alexandria, the contribution of this dissertation lies in highlighting what the author refers to as the Omitted Heritage. This is defined by the modern industries in Egypt that are intentionally, unintentionally, and forgetfully excluded in terms of physical documentation, evaluation, appreciation, and integration within urban development plans. The method used excavated the richness of the established modern industries in Alexandria in terms of their quantity and diversity, which would have otherwise remained largely forgotten. The contextualization of modern industries unveiled spatial periodization, spatial dynamics, and conceptual development. The study draws on important analytical aspects that transcend the sites' boundaries, elevating their significance to the municipal, regional, national, and even global levels. Its recommendations for further research are also divided into those levels.}, subject = {{\"A}gypten}, language = {en} } @phdthesis{Bockelmann, author = {Bockelmann, Leo}, title = {Zeit, dass sich was dreht. Windenergieanlagen aus denkmalkundlicher Perspektive}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4543}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20211210-45439}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {233}, abstract = {Knapp 30.000 Windenergieanlagen zwischen Nordsee und Alpen lassen un{\"u}bersehbar erkennen, dass sich unser Energiesystem in einer umfassenden Transformation befindet. Allenthalben erf{\"a}hrt diese Entwicklung eine breite und kontroverse Rezeption und auch in der Denkmalpflege werden Windenergieanlagen aufgrund ihrer mitunter erheblichen Auswirkungen auf die Landschaft noch {\"u}berwiegend als St{\"o}rung wahrgenommen. Diese Arbeit nimmt dagegen die historische Entwicklung in den Blick und pl{\"a}diert daf{\"u}r, Windenergieanlagen als bedeutendes Kulturerbe zu verstehen. Angesichts des Voranschreitens der Energiewende wird angenommen, dass gerade {\"a}lteren Modellen als baulichen Zeugnissen umfangreicher energiepolitischer Ver{\"a}nderungen seit den 1970er Jahren eine hohe Bedeutung zugeschrieben werden kann. Daher besteht das Ziel darin, Windenergieanlagen herauszuarbeiten, welche als hervorragende Zeugnisse der Entwicklung der Windenergienutzung in Deutschland zu bewerten sind. Zur Ann{\"a}herung werden diese zun{\"a}chst als Untersuchungsgegenstand typologisch abgegrenzt. Eine wesentliche Besonderheit von Windenergieanlagen besteht darin, dass sie im Verh{\"a}ltnis zur eigentlichen Fl{\"a}chenversiegelung durch ihre vertikale Struktur erhebliche visuelle Auswirkungen auf die Landschaft haben. Anschließend wird die Entwicklung der Windenergienutzung seit den 1970er Jahren genauer betrachtet, welche insgesamt nicht linear verlief und von vielen Konflikten gekennzeichnet ist. Diese muss im Kontext eines wachsenden Umweltbewusstseins verstanden werden, das umfangreiche energiepolitische Ver{\"a}nderungen zur Folge hatte. Auf dieser Grundlage werden schließlich in einer denkmalkundlichen Reihenuntersuchung Windenergieanlagen herausgearbeitet, welche in hervorragender Weise von der Entwicklung zeugen. Die Auswahl bleibt allerdings mit sechs Objekten im Verh{\"a}ltnis zum Gesamtbestand von knapp 30.000 Anlagen relativ beschr{\"a}nkt, weil das auf die Abgrenzung von Besonderheiten ausgelegte etablierte Denkmalverst{\"a}ndnis bei einem zeitlich so dichten Bestand gleichartiger Bauwerke an eine Grenze kommt. Abschließend werden m{\"o}gliche Erhaltungsperspektiven sowie denkmaltheoretische und -praktische Schlussfolgerungen diskutiert. Dabei ist unbedingt ein Erhalt am Ursprungsstandort anzustreben, wobei im Einzelfall entschieden werden muss, ob Belange des Funktions- oder Substanzerhaltes h{\"o}her zu gewichten sind. Die skizzierten Auswahlprobleme regen dar{\"u}ber hinaus zur Diskussion zus{\"a}tzlicher denkbarer Bewertungskategorien an, wobei sich insbesondere die gesellschaftliche Wahrnehmung und {\"o}kologische Werte aufdr{\"a}ngen. Zudem kann f{\"u}r die st{\"a}rkere Ber{\"u}cksichtigung von Funktionszusammenh{\"a}ngen bei der Betrachtung technischer Infrastruktur in der Denkmalpflege pl{\"a}diert werden. Insgesamt f{\"u}hrt die denkmalkundliche Auseinandersetzung mit Windenergieanlagen damit weit {\"u}ber die Herausarbeitung einzelner Objekte hinaus und macht eindr{\"u}cklich auf aktuelle Herausforderungen der Denkmalpflege und dar{\"u}ber hinaus aufmerksam.}, subject = {Industriekultur}, language = {de} } @phdthesis{Gruender, author = {Gr{\"u}nder, Anika}, title = {Denkmalzug{\"a}nge zwischen Abgrenzen, Genießen, Erinnern und Teilhaben}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4456}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20210628-44569}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {349}, abstract = {Die interdisziplin{\"a}re Dissertationsschrift l{\"a}sst sich im Horizont internationaler Forschungen zu Denkmalwerten, neuer Ans{\"a}tze in der Kultur- und Wissensvermittlung rund um Baudenkmale sowie k{\"u}nstlerisch- ethnographischem Forschen an und mit Denkmalen verorten. Der erste Teil der Arbeit widmet sich Denkmalen und der Denkmalpflege im Kontext k{\"u}nstlerischer und sozialwissenschaftlicher Allianzen. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass die Denkmalpflege zwar sehr vieles {\"u}ber Denkmale weiß, aber kaum etwas {\"u}ber deren Rezeption beim breiten Publikum. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie hier Praktiken der bildenden Kunst und Arbeitsweisen der Kulturanthropologie die Disziplin der Denkmalpflege bereichern k{\"o}nnen, oder sogar m{\"u}ssen. Den zweiten Teil bildet eine empirische Studie, in der die popul{\"a}re Wahrnehmung von Denkmalen qualitativ erforscht wird. Das Schloss und Rittergut Bedheim im s{\"u}dlichen l{\"a}ndlichen Th{\"u}ringen dient dabei als konkreter Untersuchungsort. Reaktionen von Besucherinnen und Besuchern werden mit Hilfe von drei k{\"u}nstlerischen Eingriffen angeregt und diese dann ethnographisch-offen dokumentiert und ausgewertet. Auf dieser Basis werden Zug{\"a}nge zum Denkmal ermittelt. W{\"a}hrend die meisten BesucherInnen das Denkmal als „Arbeit" wahrnehmen, geraten einige ins „Tr{\"a}umen" oder „Erinnern", man „genießt" das Ensemble als authentische und {\"a}sthetische Ressource, oder findet Zugang {\"u}ber das spontane „Erkl{\"a}ren" baukonstruktiver oder baulicher Situationen. F{\"u}r andere bedeutet der Besuch die „Teilhabe" an einem Prozess. Schloss Bedheim wird als Ort stetiger Ver{\"a}nderung gesch{\"a}tzt. In der Wahrnehmung der BesucherInnen verquicken sich Aspekte des Bewunderns mit solchen des Abgrenzens. Die eigene Alltagswelt und das eigene Zuhause bilden hierbei Bezugspunkte. Schloss Bedheim wird auf diese Weise zum Imaginationsraum, zur Energietankstelle und zur gern besuchten Problemwelt. Die Ergebnisse der Arbeit liegen in zwei Erkenntnisfeldern: Auf einer methodischen Ebene zeigt sie, wie in der Denkmalpflege vertiefte Fachlichkeit mit einer tats{\"a}chlichen Kontaktaufnahme mit dem Publikum verbunden werden kann und damit soziale Gef{\"u}ge an Baudenkmalen qualitativ ermittelt werden k{\"o}nnen. Ebenso wird deutlich, dass k{\"u}nstlerische Eingriffe Ausl{\"o}ser von Gespr{\"a}chen sind, als Kontaktfl{\"a}chen zur Alltagswelt dienen und so zu einer vielf{\"a}ltigen Auseinandersetzung mit Denkmalen f{\"u}hren. Auf einer inhaltlichen Ebene liefert die Arbeit Erkenntnisse zu Wahrnehmungsweisen von Denkmalen. Neben den erw{\"a}hnten Zug{\"a}ngen, wird die Existenz und Bedeutung einer regional vernetzten Wahrnehmung von Denkmalen aufgedeckt. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass das {\"O}ffnen von Baudenkmalen als und im Prozess ungenutzte Potentiale birgt und es wird angeregt, dies in zuk{\"u}nftigen denkmalpflegerischen Konzepten eine gr{\"o}ßere Rolle spielen zu lassen. Die Vision eines „Kompendiums der Zug{\"a}nge" wird entwickelt, mit dessen Hilfe sich ein enormes Wissen {\"u}ber Rollen und Bedeutungen die Baudenkmale in unserer Gesellschaft spielen, sammeln ließe.}, subject = {Denkmalpflege}, language = {de} } @phdthesis{Oevermann, author = {Oevermann, Heike}, title = {Historische Industriekomplexe in der Stadt}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4358}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20210203-43582}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {168}, abstract = {Das Buch greift die enge Verkn{\"u}pfung von Industrialisierung und Urbanisierung auf, die in den letzten gut 250 Jahren Europas St{\"a}dte und ihre Stadtbaugeschichte maßgeblich gepr{\"a}gt hat. Damit stellen sich auch vielf{\"a}ltige Fragen und Aufgaben f{\"u}r die Denkmalpflege. Die Habilitationsschrift leistet einen Beitrag, um die stadtbaugeschichtlichen und stadtbildpr{\"a}genden Werte historischer Industriekomplexe zu erkennen und zu erhalten. Wie k{\"o}nnen wir die industriellen Stadtlandschaften erfassen? Wie gestalten wir Umnutzungen und Konversionen denkmalgerecht und beziehen im Rahmen eines Heritage-Managements Aspekte der nachhaltigen Stadtentwicklung ein?}, subject = {Denkmalpflege}, language = {de} } @book{BieberBuskeElertetal., author = {Bieber, Constanze and Buske, Johann and Elert, Robert and G{\"o}bel, Hannah and Gripp, David and Hempel, Anne-Mareike and Hummitzsch, Ruben and Kamigashima Kohmann, Laelia and Klocke, Johanna and Mann, Michael and Mitzenheim, Robert and Oehler, Louis and Pfeffer, Edna and Pfeiffer, Julia and Pieper, Kai and Schwarz, Philipp and Zeyse, Samuel}, title = {Barf{\"u}ßerkirche Erfurt: Weiterbauen an der Ruine}, editor = {Angermann, Kirsten and Engelmann, Iris and Horn, Karsten}, address = {Weimar}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4203}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20200727-42037}, publisher = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {119}, abstract = {Die Ruine der Barf{\"u}ßerkirche in Erfurt stellt eine der letzten Erinnerungen an die Zerst{\"o}rungen der Stadt im Zweiten Weltkrieg dar. Sie wird bis heute tempor{\"a}r und saisonal kulturell genutzt. Im Rahmen eines Studienprojektes im Sommersemester 2019 wurden an der Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar, betreut durch die Professur Denkmalpflege und Baugeschichte und unterst{\"u}tzt vom Initiativkreis Barf{\"u}ßerkirche, Nutzungskonzepte f{\"u}r ein Museum f{\"u}r Mittelalterkunst und f{\"u}r einen Tagungsort untersucht. Der vorliegende Band dokumentiert die 14 studentischen Entw{\"u}rfe, die f{\"u}r ein Weiterbauen an der Barf{\"u}ßerkirche entstanden sind.}, subject = {Architektur}, language = {de} } @phdthesis{Oevermann, author = {Oevermann, Heike}, title = {Historische Industriekomplexe in der Stadt}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.4182}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20200615-41822}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {161}, abstract = {Das Buch greift die enge Verkn{\"u}pfung von Industrialisierung und Urbanisierung auf, die in den letzten gut 250 Jahren Europas St{\"a}dte und ihre Stadtbaugeschichte maßgeblich gepr{\"a}gt hat. Damit stellen sich auch vielf{\"a}ltige Fragen und Aufgaben f{\"u}r die Denkmalpflege. Die Habilitationsschrift leistet einen Beitrag, um die stadtbaugeschichtlichen und stadtbildpr{\"a}genden Werte historischer Industriekomplexe zu erkennen und zu erhalten. Wie k{\"o}nnen wir die industriellen Stadtlandschaften erfassen? Wie gestalten wir Umnutzungen und Konversionen denkmalgerecht und beziehen im Rahmen eines Heritage-Managements Aspekte der nachhaltigen Stadtentwicklung ein?}, subject = {Denkmalpflege}, language = {de} } @phdthesis{Hasche, author = {Hasche, Katja}, title = {Substanz, Struktur oder Bild? Denkmalpflegerische Erfassung von Siedlungen und Wohnanlagen der 1950er bis 1980er Jahre in Westeuropa}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.3998}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20191011-39983}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {199}, abstract = {Die Dissertation umfasst eine vertiefende Untersuchung der denkmalpflegerischen Erfassung von Siedlungen und Wohnanlagen als eine der wichtigsten und umfangreichsten Bautypologien der 1950er bis 1980er Jahre in Westeuropa. Die Besch{\"a}ftigung mit Bauten der 1950er bis 1980er Jahre f{\"u}hrt bei Denkmalpflegern, Architekten, Bewohnern und Politikern immer wieder zu {\"U}berlegungen, ob diese besondere Erfassungs- und Erhaltungsstrategien erfordern. Dabei wirft die Typologie des Siedlungsbaus besondere Fragen auf, da sie neben architektonischen Aspekten auch st{\"a}dtebauliche, landschaftsplanerische und sozialwissenschaftliche Bedeutungsebenen umfasst. Nicht zuletzt sind Siedlungen der 1950er bis 1980er Jahre aus denkmalpflegerischer Sicht h{\"a}ufig stark gef{\"a}hrdet. Obwohl die meisten Siedlungen noch nicht ausreichend kunsthistorisch gew{\"u}rdigt und erfasst sind, unterliegen sie einem hohen Ver{\"a}nderungsdruck. Die teilweise enorme st{\"a}dtebauliche Dimension und Monofunktionalit{\"a}t der Anlagen, die h{\"a}ufig aufgrund von seriellen Bautypen und vorfabrizierten Elementen gleichf{\"o}rmige architektonische Gestaltung und eine Vernachl{\"a}ssigung im Bauunterhalt erschweren den Zugang zu dieser Baugattung. Gewandelte Wohnbed{\"u}rfnisse sowie bauphysikalische, energietechnische oder {\"a}sthetische Maßnahmen f{\"u}hren zur Ver{\"a}nderung der noch relativ jungen Bausubstanz. Zudem weisen Siedlungen der Nachkriegszeit aufgrund ihrer teilweise sehr großz{\"u}gigen Freiraumstruktur ein großes Potential zur Nachverdichtung auf. Die Auswahl der in dieser Arbeit untersuchten L{\"a}nder und Siedlungen ergab sich aus der Auswertung einer europaweiten Befragung von Denkmal{\"a}mtern sowie anschließend gef{\"u}hrten Gespr{\"a}chen mit Fachleuten. Die untersuchten 20 Siedlungen und Wohnanlagen repr{\"a}sentieren verschiedene L{\"a}nder (Deutschland, {\"O}sterreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, England) sowie Bauepochen und Siedlungstypologien, die von der Einfamilienhaussiedlung {\"u}ber Siedlungen mit gemischter Bautypologie hin zur Großsiedlung reichen. Anhand der unterschiedlichen Fallbeispiele wird aufgezeigt, inwiefern die jeweiligen L{\"a}nder, Bauepochen beziehungsweise Siedlungstypologien Einfluss auf die denkmalpflegerischen Erfassungsstrategien haben. Zusammenfassend l{\"a}sst sich res{\"u}mieren, dass die Gesetzesgrundlagen und Denkmalkriterien f{\"u}r eine denkmalpflegerische Erfassung von Bauten der 1950er bis 1980er Jahre in den meisten L{\"a}ndern konstant bleiben, w{\"a}hrend sich in den Bereichen Zeitpunkt, Auswahl und Einbindung der {\"O}ffentlichkeit eine Modifizierung oder zumindest eine Reflektion der bisherigen Strukturen abzeichnet. Sinnvoll und w{\"u}nschenswert erscheint dar{\"u}ber hinaus ein verst{\"a}rkter Austausch der Denkmalpflege {\"u}ber die nationalen Grenzen hinweg und ein gegenseitiges Lernen voneinander.}, subject = {Architektur}, language = {de} } @phdthesis{Hasche, author = {Hasche, Katja}, title = {Substanz, Struktur oder Bild? Denkmalpflegerische Erfassung von Siedlungen und Wohnanlagen der 1950er bis 1980er Jahre in Westeuropa}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.3992}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20190924-39921}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {201}, abstract = {Die Dissertation umfasst eine vertiefende Untersuchung der denkmalpflegerischen Erfassung von Siedlungen und Wohnanlagen als eine der wichtigsten und umfangreichsten Bautypologien der 1950er bis 1980er Jahre in Westeuropa. Die Besch{\"a}ftigung mit Bauten der 1950er bis 1980er Jahre f{\"u}hrt bei Denkmalpflegern, Architekten, Bewohnern und Politikern immer wieder zu {\"U}berlegungen, ob diese besondere Erfassungs- und Erhaltungsstrategien erfordern. Dabei wirft die Typologie des Siedlungsbaus besondere Fragen auf, da sie neben architektonischen Aspekten auch st{\"a}dtebauliche, landschaftsplanerische und sozialwissenschaftliche Bedeutungsebenen umfasst. Nicht zuletzt sind Siedlungen der 1950er bis 1980er Jahre aus denkmalpflegerischer Sicht h{\"a}ufig stark gef{\"a}hrdet. Obwohl die meisten Siedlungen noch nicht ausreichend kunsthistorisch gew{\"u}rdigt und erfasst sind, unterliegen sie einem hohen Ver{\"a}nderungsdruck. Die teilweise enorme st{\"a}dtebauliche Dimension und Monofunktionalit{\"a}t der Anlagen, die h{\"a}ufig aufgrund von seriellen Bautypen und vorfabrizierten Elementen gleichf{\"o}rmige architektonische Gestaltung und eine Vernachl{\"a}ssigung im Bauunterhalt erschweren den Zugang zu dieser Baugattung. Gewandelte Wohnbed{\"u}rfnisse sowie bauphysikalische, energietechnische oder {\"a}sthetische Maßnahmen f{\"u}hren zur Ver{\"a}nderung der noch relativ jungen Bausubstanz. Zudem weisen Siedlungen der Nachkriegszeit aufgrund ihrer teilweise sehr großz{\"u}gigen Freiraumstruktur ein großes Potential zur Nachverdichtung auf. Die Auswahl der in dieser Arbeit untersuchten L{\"a}nder und Siedlungen ergab sich aus der Auswertung einer europaweiten Befragung von Denkmal{\"a}mtern sowie anschließend gef{\"u}hrten Gespr{\"a}chen mit Fachleuten. Die untersuchten 20 Siedlungen und Wohnanlagen repr{\"a}sentieren verschiedene L{\"a}nder (Deutschland, {\"O}sterreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, England) sowie Bauepochen und Siedlungstypologien, die von der Einfamilienhaussiedlung {\"u}ber Siedlungen mit gemischter Bautypologie hin zur Großsiedlung reichen. Anhand der unterschiedlichen Fallbeispiele wird aufgezeigt, inwiefern die jeweiligen L{\"a}nder, Bauepochen beziehungsweise Siedlungstypologien Einfluss auf die denkmalpflegerischen Erfassungsstrategien haben. Zusammenfassend l{\"a}sst sich res{\"u}mieren, dass die Gesetzesgrundlagen und Denkmalkriterien f{\"u}r eine denkmalpflegerische Erfassung von Bauten der 1950er bis 1980er Jahre in den meisten L{\"a}ndern konstant bleiben, w{\"a}hrend sich in den Bereichen Zeitpunkt, Auswahl und Einbindung der {\"O}ffentlichkeit eine Modifizierung oder zumindest eine Reflektion der bisherigen Strukturen abzeichnet. Sinnvoll und w{\"u}nschenswert erscheint dar{\"u}ber hinaus ein verst{\"a}rkter Austausch der Denkmalpflege {\"u}ber die nationalen Grenzen hinweg und ein gegenseitiges Lernen voneinander.}, subject = {Architektur}, language = {de} } @phdthesis{Fliegler, author = {Fliegler, Dominique}, title = {Kulturlandschaft als Palimpsest. Begreifen disparater Vergangenheiten}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.3178}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20170508-31782}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {286}, abstract = {Das Waldhufendorf Nakl{\´e}řov (Nollendorf) geh{\"o}rt, wie eine Vielzahl weiterer Orte im bis 1945 haupts{\"a}chlich von deutschsprachiger Bev{\"o}lkerung besiedelten tschechischen »Grenzgebiet«, zu jenen Orten, die heute aus der Perspektive verschiedener Akteure als verschwunden oder untergegangen beschrieben werden. Auf Grund ihres allgegenw{\"a}rtigen fragmentarischen Erhaltungszustands und der oft fehlenden Bausubstanz scheinen sie bei einer oberfl{\"a}chlichen Schau nicht als Interessensgebiete der Denkmalpflege in Frage zu kommen. Untersucht man sie mit den wertneutralen Analyse- und Inventarisierungsverfahren der Angewandten Historischen Geografie, so kommt man zu einem differenzierteren Ergebnis, das zum einen die Darstellung als verschwundene Orte fragw{\"u}rdig erscheinen l{\"a}sst und zum anderen zu einer Neufokussierung des Aspekts der Abwesenheit aus denkmalpflegerischer Sicht f{\"u}hrt. Im Verlauf der Bestandsaufnahme der gegenw{\"a}rtigen materiellen Verfasstheit des paradigmatisch untersuchten Ortes, der Gesamtschau des Noch-Vorhandenen als komplexem Netz unterschiedlichster Indizien, die sowohl auf historische Tiefenschichtungen als auch auf Abwesenheiten verweisen, hat sich gezeigt, dass der Ort Nakl{\´e}řov {\"u}ber vielf{\"a}ltige Relikte und Spuren verf{\"u}gt, die auf seine Entstehung sowie unterschiedliche historische Epochen und Z{\"a}suren verweisen. Basierend auf dem Palimpsest als Vorstellungsger{\"u}st und der Spurensuche als Leitmotiv einer verr{\"a}umlichten Geschichtsschreibung f{\"u}hrte der am Ort erprobte mikrohistorische Blick zu einer gesch{\"a}rften Perspektive auf verborgene und verschwundene Schichten und Objekte, auf sich r{\"a}umlich ausdr{\"u}ckende Machtverh{\"a}ltnisse und politische Z{\"a}suren. Zur Veranschaulichung wurden verschiedene M{\"o}glichkeiten einer GIS-basierten kartografischen Erfassung aufgezeigt, die der Besonderheit einer Landschaft der Leerstellen des 20. Jahrhunderts mit der W{\"u}stung eines Ortes vor dem Hintergrund der Zwangsmigration der deutschen Bev{\"o}lkerung und des politischen Regimewechsels nach 1945 gerecht werden sollte. In Fortf{\"u}hrung der Denkanst{\"o}ße von Norbert HUSE, den denkmalpflegerischen Leistungsbegriff in Frage zu stellen und auch Orte der Abwesenheit hinsichtlich ihrer potentiellen Denkmalwertigkeit zu hinterfragen, sowie in Ankn{\"u}pfung an das Konzept der European Landscape Convention (2004), auch Landschaftssch{\"a}den und die Vergegenw{\"a}rtigung nicht mehr vorhandener Landschaftscharakteristika in die Inventarisierung einzubeziehen, wurde im Untersuchungsgebiet der Kartierung stark gesch{\"a}digter und verschwundener Bereiche und Objekte besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Den Ausgangspunkt bildete die Bestandsaufnahme der Kulturlandschaftselemente mit historischem Zeugniswert, die unabh{\"a}ngig von Kriterien wie Sch{\"o}nheit oder kunsthistorischer Wert erfasst wurden. Auf der Chronotop-Karte hingegen wurde die Genese des Ortes zur{\"u}ckverfolgt. Das gleichzeitige Nebeneinander ungleichzeitiger Elemente wurde in verschiedenen r{\"a}umlichen Ausschnitten hinsichtlich seiner Entwicklungsgeschichte analysiert, historisch kontextualisiert und auf Kontinuit{\"a}ten und Z{\"a}suren hin {\"u}berpr{\"u}ft. Dabei stand nicht die Eruierung eines kulturlandschaftlichen »Urtextes« im Fokus, sondern das Herausarbeiten von Zeitschichten. Eine Gr{\"u}ndung als Waldhufendorf von deutschen Siedlern um 1100, wie in den Dorfchroniken kolportiert, war nicht nachweisbar. Zu belegen ist, dass sich das im Kern mittelalterliche Dorf mit einer sp{\"a}testens in der ersten H{\"a}lfte des 17. Jh. planm{\"a}ßig angelegten Waldhufenstruktur bis zur Z{\"a}sur von 1945 {\"u}ber ca. 350 Jahre in dieser Form auch weiterentwickelt hat. Mit der Zwangsmigration der deutschsprachigen Bev{\"o}lkerung verschwand das »Pflegepersonal« der Kulturlandschaft. Auch durch die nachfolgende genossenschaftliche und milit{\"a}rische Nutzung ver{\"a}nderte sich der Ort fl{\"a}chendeckend. Die kleinteilige und durch pflanzliche Diversit{\"a}t gekennzeichnete Bewirtschaftung wich unter den neuen sozio-{\"o}konomischen Bedingungen einer monokulturellen Fl{\"a}chenbewirtschaftung. W{\"a}hrend die Teile des Flurbildes, die in funktionalem Zusammenhang mit der d{\"o}rflichen Siedlung standen, gr{\"o}ßtenteils verloren gegangen sind, wurde der Charakter des Verkehrskorridors hingegen noch verst{\"a}rkt. Der 1938 geplante Autobahnabschnitt auf der Trasse des pr{\"a}historischen Nollendorfer Passes wurde zu Beginn des 21. Jh. als Teil der A17 realisiert. Die zentrale Lage in einer Transitlandschaft erwies als entscheidend f{\"u}r die Entwicklung des Dorfes. Neben der Bedeutung als Handels- und Poststraße war die durch den Ort f{\"u}hrende Querung des Osterzgebirges milit{\"a}rstrategisch wichtig und wurde im Verlauf verschiedener Kriege sp{\"a}testens ab dem 11. Jh. bis 1945 rege genutzt. Mehrfach wurden Teile des Dorfes zerst{\"o}rt, doch im Gegensatz zur Z{\"a}sur nach 1945 erfolgte stets ein Wiederaufbau. Ernsthafte Bem{\"u}hungen einer Neubesiedlung im Zuge der Wiederbesiedlungspolitik im Grenzgebiet sind nicht zu verzeichnen. Vielmehr wurden fast 90\% des Geb{\"a}udebestands zwischen 1949-1964 als Abbruchh{\"a}user verkauft oder dem Verfall {\"u}berlassen. Heute existieren in Nakl{\´e}řov bauliche Zeugnisse in unterschiedlichen Erhaltungsgraden, die im Zusammenhang mit verschiedenen Phasen der Expansion, Stagnation und Regression in der Siedlungsentwicklung zu sehen sind. Die historische Bedeutung des Ortes ist nicht allein aus seiner fragmentarisch erhaltenen Geb{\"a}udesubstanz abzuleiten, sondern liegt in der Kontinuit{\"a}t der Geb{\"a}udestandorte und der Verbindung von Flur und Bauparzelle. In einem Waldhufendorf stellen die Lesesteinw{\"a}lle das materialisierte Ordnungsgef{\"u}ge dar. An ihnen wird der Dorfgrundriss mit seiner Parzellenstruktur erkennbar, der zur {\"a}ltesten materiellen geschichtlichen {\"U}berlieferung auf dem Lande geh{\"o}rt. Die bauliche Substanz tritt in ihrer Bedeutung in den Hintergrund, wird zum Inventar, das auf Grund besonderer Rahmenbedingungen ausgetauscht wird. Vielmehr ist es in Nakl{\´e}řov das durch die Lesesteinr{\"u}cken markierte Nichtmehrvorhandensein vieler baulicher Strukturen, das als Bestandteil des historischen Zeugniswertes des Ortes zu bewerten ist. Die Lesesteinr{\"u}cken sind nicht nur Spuren im Sinne von siedlungsgeschichtlich relevanten {\"U}berresten, sondern zugleich auch Spuren im Sinne von materiellen Anhaltspunkten, die Abwesenheit bezeugen und {\"u}ber das impulsgebende Potential verf{\"u}gen, diese Abwesenheit zu hinterfragen und dem spurenbildenden Geschehen nachzusp{\"u}ren. Das f{\"u}r Nakl{\´e}řov pr{\"a}gnante ubiquit{\"a}re Zusammenspiel von an- und abwesenden Objekten wurde auf einer eigens entwickelten, auch auf andere Orte (im Grenzgebiet) {\"u}bertragbaren Kartierung (KE) festgehalten, in der die Materialstr{\"o}me 1945-2012 dokumentiert wurden. Aktuell durch materielle Konstellationen markierte Orte der Leere wurden dechiffriert, indem Relikte nach Zeitschichten gestaffelt mit Visualisierungen verschwundener Objekte hinterlegt wurden. Die {\"u}ber materielle {\"U}berreste transportierte Erfahrung von Abwesenheit wird auch an scheinbar kontext- und funktionslosen Elementen deutlich. Dazu geh{\"o}rt in Nakl{\´e}řov z.B. ein Parkplatz, dessen Verwendungszweck zwar eindeutig ist, wohingegen sich seine Funktion an diesem Ort nicht ohne Hinzuziehung von Quellen erschließt. Ihn als Erwartungen st{\"o}rendes Element, dem eine »verd{\"a}chtige Abwesenheit« inh{\"a}rent ist, aufzufassen und als unabsichtliche Hinterlassenschaft zu hinterfragen, hat den Anstoß zur erinnerungskulturellen Dechiffrierung der banal anmutenden Fl{\"a}che gegeben. Das Weiterverfolgen seiner Spur hat verschiedene Strategien der Verdr{\"a}ngung von erinnerungsst{\"u}tzenden und wahrnehmungslenkenden Artefakten und Zeichensetzungen sowie das dynamische und teils antagonistische Beziehungsgeflecht der sich in diesem r{\"a}umlichen Ausschnitt befindlichen Objekte offengelegt. Neben Beschriftungen an einem Aussichtsturm und einem Schlachtendenkmal, deren Wechsel sich ver{\"a}ndernde gesellschaftspolitische Bedingungen des 20. Jh. reflektieren, ist es ein »dichter Ort«, dessen geografische Lage zum Versuch einer ged{\"a}chtnispolitischen Umcodierung und r{\"a}umlichen Verankerung eines neuen Geschichtsnarrativs gef{\"u}hrt hat. Der heute durch ein Holzkreuz markierte Ort war 300 Jahre lang Standort einer sakralen Landschaftsdominante, die 1975 in Vorbereitung der Installation eines Sowjetdenkmals gesprengt wurde. Die Planungsunterlagen belegen, dass ein Zulassen r{\"a}umlich sichtbarer Erinnerungskonkurrenzen auszuschließen war und eine politisch motivierte Neubesetzung des Ortes unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung seiner in die Landschaft ausgreifenden Raumwirkung angestrebt war. Einer der wenigen materiellen {\"U}berreste, die auf die Geschichte zur Errichtung des gr{\"o}ßten Sowjetdenkmals in Nordb{\"o}hmen verweisen, ist der Parkplatz. Vor allem an diesem Beispiel hat sich auch gezeigt, dass der sich aus einem feinen Gespinst unterschiedlichster materieller Konstellationen zusammensetzende Ort als Geschichtsquelle nur bedingt anschaulich und »lesbar« ist. Neben die Bestimmung des historischen Zeugniswertes des Untersuchungsgebietes durch kartierte und »erz{\"a}hlte Geschichte« trat so zwangsl{\"a}ufig auch der Subtext einer Beschreibung des Prozesses der Spureninterpretation. Dieser »dichte Ort« ist heute ein Ort aktiver objektgebundener Gedenkpraktiken, der durch eine Koexistenz von Erinnerungsstr{\"a}ngen gekennzeichnet ist und von unterschiedlichen Akteuren genutzt wird. Die zweisprachige Tafel am Schlachtendenkmal, Pl{\"a}ne zur Wiedererrichtung des Aussichtsturms und zu Baumaßnahmen unter Ber{\"u}cksichtigung der historischen Siedlungsstruktur deuten auf eine wachsende Akzeptanz des kulturhistorischen Erbes der deutschsprachigen Bev{\"o}lkerung hin. Auch verschiedene tschechische Projekte zur Dokumentation des Grenzgebiets, einschließlich der Erfassung dessen, was zerst{\"o}rt oder nur noch in {\"U}berresten vorhanden ist, belegen die Bereitschaft, sich mit der Geschichte der Landschaft auseinanderzusetzen. Orte, an denen die Erfahrung von Abwesenheit und Leere auf den fl{\"a}chendeckend offensichtlichen Bruch im Grenzland verweist, beinhalten das Potential als »storyscape« zu fungieren und ein an den Raum r{\"u}ckgebundenes Erz{\"a}hlen von erinnerungskulturell und sozial bedeutsamen »Geschichten« zu initiieren. Der m{\"o}gliche Denkmalwert eines Ortes wie Nakl{\´e}řov als repr{\"a}sentativer und zugleich singul{\"a}rer Bestandteil einer historischen Kulturlandschaft besteht in seinem Verm{\"o}gen, Fragen aufzuwerfen und eine Besch{\"a}ftigung mit der Geschichte des Ortes im lokalen, regionalen und europ{\"a}ischen Kontext einzuleiten. Das denkmalpflegerische Kriterium der Leistung manifestiert sich nicht im Objekt, sondern im Potential eines bestimmten r{\"a}umlichen Ausschnitts, erinnerungskulturelle Prozesse und angesichts »umstrittener« oder »geteilter« Objekte und Orte Dialoge in Gang zu setzen. Ein Ort, dessen historischer und erinnerungskultureller Wert aus dem Spannungsfeld zwischen an- und abwesenden Elementen, zwischen Leerstellen und Relikten resultiert, f{\"u}hrt an die Grenzen traditioneller Denkmalbegrifflichkeiten, ist aber auf der Basis der Zusammenschau verschiedener theoretischer und praktischer Ans{\"a}tze der Denkmalpflege, die unter dem Begriff »unbequeme Kulturlandschaft« zu subsumieren sind, in seiner potentiellen Denkmalw{\"u}rdigkeit zu diskutieren. Die Grenzen dessen, was Denkmal sein kann, sind zwar seit den 1970er Jahren r{\"a}umlich, substanziell und ideell durchl{\"a}ssiger geworden, werden aber immer noch von Anspr{\"u}chen an die materielle Substanz des Denkmals und an das Denkmal als Zeugnis von Leistung markiert. Auch HUSE sieht in der Bindung der Denkmalpflege »an die materielle Spur« sowohl eine St{\"a}rke als auch eine Schw{\"a}che: »Wo es diese nicht mehr gibt, kann es auch keine Denkmalpflege mehr geben.« Aber Denkmalpflege kann es auch dort geben, wo die Spur in existentieller Abh{\"a}ngigkeit vom Vorhandensein der sie umgebenden Substanz als interpretationsoffenes Zeitfenster im Raum verstanden wird. Die Spur ist an das Vorhandensein von materieller Substanz gebunden, denn ohne diese w{\"a}re die Spur weder pr{\"a}sent noch wahrnehmbar. Spuren sind dergestalt als Ensembles zu begreifen, die aus einer Leerstelle sowie der sie umgebenden, sie hervorbringenden und auf sie verweisenden materiellen Umgebung bestehen. F{\"u}r den Denkmalpfleger als Spurenleser st{\"u}nde somit das sich {\"u}ber das Materielle ausdr{\"u}ckende Spannungsfeld zwischen Absenz und Pr{\"a}senz im Fokus, das unter den Vorzeichen des Erinnerns und Vergessens f{\"u}r den kulturwissenschaftlichen Erinnerungs- und Ged{\"a}chtnisdiskurs von Bedeutung ist. Ein umfassender Spurenbegriff w{\"a}re dem Substanzbegriff als Korrektiv zur Seite zu stellen, mit dem Potential, auf Abwesenheit als Resultat von destruktiven Einwirkungen hinzuweisen, Fragen auch nach (un)freiwilligen Zeugnissen, Kontexten, Ursachen, Menschen und ihrem Handeln aufzuwerfen, und dabei dennoch den Konnex zum Materiellen halten zu k{\"o}nnen. Ein Spurenbegriff, der {\"u}ber das Oszillieren der Spur zwischen {\"a}sthetischem und historischem Wert hinausgeht, verweisend auf tiefgreifende Verluste und Zerst{\"o}rungsprozesse, scheint dazu geeignet, die Funktion des Denkmals auch als »Erinnerung an Br{\"u}che, Unsch{\"o}nes und Schwieriges, an Niederlagen und Irrwege, aber auch an Alternativen« zu st{\"a}rken, die denkmalpflegerische Kanonbildung sowie Kernbegriffe der Disziplin wie Substanz und Leistung hinsichtlich ihrer generellen Anwendbarkeit auf die bestehende und potentielle Denkmalwelt zu hinterfragen. Orte und Objekte abseits traditioneller Vorstellungen vom Denkmal erfordern eine Neufokussierung des Substanzbegriffs, um eine komplexere und vielschichtige, auch konfligierende Deutungen zulassende Kultur- und Geschichtsbetrachtung zu erm{\"o}glichen. Eine Denkmalpflege als wissenschaftlich verankerte Disziplin, die sich mit ihren vielf{\"a}ltigen materialbasierten und verorteten Medien der Erinnerung, st{\"a}rker in den f{\"a}cher- und l{\"a}ngst auch grenz{\"u}bergreifenden Erinnerungsdiskurs einbringen will, braucht zu Beginn des 21. Jh. nach den Verwerfungen des 20. Jh. noch andere Orientierungspunkte, um sich auch in disparaten, auch von Destruktion gepr{\"a}gten Kulturr{\"a}umen bewegen zu k{\"o}nnen.}, subject = {Kulturlandschaft}, language = {de} } @phdthesis{Wellnitz, author = {Wellnitz, Felix}, title = {BAUKLIMATISCHE ERT{\"U}CHTIGUNG UND NACHHALTIGE INSTANDSETZUNG DENKMALGESCH{\"U}TZTER VERWALTUNGSBAUTEN DER 1950er JAHRE AM BEISPIEL DER EHEMALIGEN BAYERISCHEN LANDESVERTRETUNG VON SEP RUF IN BONN}, doi = {10.25643/bauhaus-universitaet.2303}, url = {http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:wim2-20140919-23031}, school = {Bauhaus-Universit{\"a}t Weimar}, pages = {172}, abstract = {Viele Baudenkmale sind dem Konflikt aus baulichem Instandsetzungsbedarf f{\"u}r eine zeitgem{\"a}ße Nutzung und einer sich m{\"o}glicherweise daraus ergebenden Gef{\"a}hrdung der Denkmalsubstanz ausgesetzt. Gr{\"u}nde sind steigende Energiekosten f{\"u}r den Geb{\"a}udebetrieb, zeitgem{\"a}ße Anforderungen an Behaglichkeit und Arbeitsschutz, sowie die Vermeidung von Sch{\"a}den an der Substanz aufgrund baulicher M{\"a}ngel des konstruktiven W{\"a}rme- und Feuchteschutzes. Gleichzeitig gilt f{\"u}r viele Bauten aber auch die Notwendigkeit regelm{\"a}ßiger Nutzung und Bewirtschaftung, um den Erhalt {\"u}berhaupt zu sichern. Die energetische Ert{\"u}chtigung von Baudenkmalen scheitert in diesem Spannungsfeld oft am unl{\"o}sbaren Konflikt zwischen dem Erhalt der bauzeitlichen Substanz auf der einen und der notwendigen energetischen Optimierung der Geb{\"a}udeh{\"u}lle auf der anderen Seite. Zielsetzung dieser Fallstudie ist die beispielhafte Entwicklung einer bauklimatischen und denkmalgerechten Ert{\"u}chtigungsstrategie am Beispiel eines Verwaltungsgeb{\"a}udes der Nachkriegsmoderne als Beitrag zur L{\"o}sung dieses Konfliktes.}, subject = {Denkmalpflege}, language = {de} }